Negativer Ausblick

Moody's warnt vor Herabstufung Chinas

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Die US-Ratingagentur ist über die wirtschaftlichen Trends besorgt.

Inmitten der Sorgen um die chinesische Wirtschaft hat die US-Ratingagentur Moody's vor einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Chinas gewarnt. Moody's bestätigte am Mittwoch das chinesische Kreditrating Aa3, änderte aber den Ausblick von "stabil" auf "negativ". Ohne "glaubwürdige und effiziente Reformen" könnte sich das Wirtschaftswachstum stärker als erwartet verlangsamen, hieß es zur Begründung.

"Hohe Schuldenlast"
Moody's zeigte sich besorgt über die "hohe Schuldenlast" und die "immer unvorteilhaftere demographische Struktur" des Landes. All das könnte dazu führen, dass die Staatsschuld "stärker steigt als wir derzeit erwarten", heißt es in der Moody's-Mitteilung. Darin wird auf die deutliche Verringerung der chinesischen Devisenreserven verwiesen. Sie seien in den vergangenen 18 Monaten um 762 Milliarden Dollar (700,88 Mrd. Euro) geschrumpft.

Genügend Reserven
Das Kreditrating werde aber beibehalten, weil China noch genügend Reserven habe, um Wirtschaftsreformen umzusetzen und die bestehenden Ungleichgewichte sukzessive zu beheben. Sollte das Reformtempo nachlassen, sei eine Herabstufung des Kreditratings möglich.

Negative Entwicklung
"Es ist noch nicht Besorgnis erregend, aber es ist eine negative Entwicklung", kommentierte die Analystin Trinh Nguyen vom Investmentfonds Nataxis die Moody's-Mitteilung. China habe nämlich noch Spielraum, um gegenzusteuern. "Sie zählen zu den Schwellenländern mit der geringsten Staatsschuld im Vergleich zur Wirtschaftskraft. Vor allem hat China einen Handelsbilanzüberschuss, mit dem es eine expansive Fiskalpolitik finanzieren kann."

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