Nabucco: Kritik von Umweltschutzorganisationen

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Die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace kritisieren die geplante Gaspipeline-Projekt Nabucco unter Federführung der OMV anlässlich des Regierungsabkommens der Transitländer in Ankara. Mit der Gasleitung Nabucco würden "veraltete Konzepte verfolgt", die weder den Klimaschutzzielen noch der Energieunabhängigkeit dienen würden, so Global 2000.

Greenpeace zufolge verpflichtet sich damit "Österreich jedoch auf Jahrzehnte Erdgas" aus dem Kaspischen Raum zu beziehen. Mit den Kosten für den Bau der Nabucco-Pipeline in der Höhe von knapp 8 Mrd. Euro könnte man rund 8.000 Megawatt (MW) Windenergie bzw. 4.000 große Windräder produzieren - das entspreche einer deutlich größeren Strommenge als von allen österreichischen Haushalten derzeit benötigt, so Global 2000. "Österreich sollte in Energieeffizienz und in erneuerbare Ressourcen investieren. Das dient nicht nur dem Klimaschutz und der Energiesicherheit, sondern auch der heimischen Wirtschaft", so Manuel Graf, Klima- und Energiesprecher von Global 2000.

Greenpeace weist darauf hin, dass ihrer Ansicht nach in den nächsten Jahren Strom aus Sonnenenergie deutlich billiger sein werde als jener aus Erdgas. Mit der langfristigen Festlegung auf Gas werde der Ausbau von erneuerbarer Energie gebremst, denn mit der Entscheidung für die Pipeline ist nach Ansicht von Greenpeace auch die Errichtung weiterer Gaskraftwerke verbunden. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation werden aufgrund der Kapazitäten im Endstadium der Gaspipeline mit über 30 Milliarden Kubikmeter die jährlichen europäischen CO2-Emissionen um 60 Millionen Tonnen zunehmen.

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