Austro-Zinsen fallen

Nächster Rating-Angriff auf EU

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Mit immer neuen Finten setzen Ratingagenturen Europa unter Druck.

Die US-Ratingagenturen nehmen erneut die Eurozone ins Visier: Nun senkte Moody’s die Kreditwürdigkeit Belgiens gleich um zwei Stufen auf „Aa3“. Zudem setzte die Agentur den Ausblick auf negativ.

Begründet wurde Belgiens schlechte Bewertung damit, dass es hoch verschuldeten Ländern zunehmend schwerfalle, sich am freien Markt Geld zu beschaffen.
Mit diesem Negativ-Bescheid wird die gesamte Euro-Zone weiter unter Druck gesetzt: Kurz vor dem Urteil über Belgien hatte bereits Standard & Poor’s angekündigt, die Ratings fast aller Euro-Mitglieder zu senken.

Und die Ratingagentur Fitch drohte Italien, Spanien, Irland, Belgien, Slowenien und Zypern am Freitag mit einer Herabstufung in den nächsten drei Monaten.
Die gute Nachricht: Wenigstens für Frankreich bestätigte die Agentur das Spitzenrating „AAA“, setzte aber den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“.Aber auch bei den europäischen Banken sind die Agenturen kritisch: Die Deutsche Bank, Frankreichs BNP Paribas und die britische Barclays Bank wurden heruntergestuft.

Nur sechs Länder haben derzeit noch ein Triple A: Deutschland, Finnland, Österreich, Frankreich, Luxemburg und Niederlande. Experten vermuten hinter den Herabstufungen längst politische Manöver, um die US-Wirtschaft zu stärken. Dagegen wehrt sich Moritz Krämer, EU-Chef von Standard & Poor’s: „Unsere Analysen sind weder von Ideologien geprägt noch von politischer Färbung.“

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