Niedriger Zins laut Bernanke noch länger nötig

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US-Notenbankchef Bernanke hat Spekulationen auf eine schnelle Zinswende in den USA einen Dämpfer verpasst. Er bekräftigte am Mittwoch vor dem Kongress die Sprachregelung der Federal Reserve (Fed) zur Leitzinsentwicklung: "Der Offenmarktausschuss hat sehr klar gemacht, dass er davon ausgeht, dass die derzeit sehr tiefen, extrem niedrigen Zinsen noch für einen längeren Zeitraum nötig sein werden."

Der Leitzins in den USA liegt derzeit bei 0 bis 0,25 % und damit so niedrig wie noch nie. Äußerungen einiger hochrangiger Notenbanker in den USA hatten zuletzt vermehrt Unsicherheit an den Finanzmärkten über den weiteren Zinskurs der Fed aufkommen lassen. Ein Mitglied des Offenmarktausschusses (FOMC), der über den Leitzins entscheidet, steht seit Monaten in offener Opposition zum Niedrigzinskurs Bernankes.

Dieser begründet seine Politik mit der weiter schleppenden Konjunktur in den USA. Allerdings erholen sich die Vereinigten Staaten schneller als etwa Europa von der schwersten Rezession seit Jahrzehnten.

Das Wachstum der US-Wirtschaft bleibt jedoch nach Ansicht Bernankes wegen der anhaltenden Probleme bei den Staats- und Kommunalhaushalten sowie am Bau gedämpft. Die Lage am Arbeitsmarkt bessere sich aber allmählich. So habe sich der Stellanabbau zuletzt verlangsamt und die Unternehmen hätten wieder begonnen, Mitarbeiter einzustellen.

Am Ende entscheide jedoch der private Konsum, ob die Wirtschaft wieder nachhaltig Tritt fasse: "Die weitere wirtschaftliche Expansion wird vom weiteren Wachstum des Privatkonsums abhängen", sagte Bernanke. Zuvor veröffentlichten Daten zufolge hat der Einzelhandel in den Vereinigten Staaten im März ein Umsatzplus von 1,6 % verbuchen können. Der Konsum spielt in den USA eine weit größere Rolle als in Deutschland und Europa.

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