Notlage bei Quelle dramatischer als bisher bekannt

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Die Notlage des Versandhauses Quelle ist noch dramatischer als bisher bekannt. Quelle muss bereits seit fast drei Wochen ohne eigene flüssige Mittel auskommen, weil das Unternehmen sein Geld Stunden vor dem Insolvenzantrag Anfang Juni an den Mutterkonzern Arcandor überwiesen hat. Ein entsprechender Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) wurde von einem Arcandor-Sprecher bestätigt.

Mit der Insolvenz habe dieser Schritt aber nichts zu tun gehabt, sagte der Sprecher. Vielmehr handle es sich um ein übliches Verfahren, dass Tochterfirmen ihr Guthaben im sogenannten "Cash-Pooling" an die Mutter überführten. Die Tochterfirmen würden aus diesem Pool dann wiederum mit Geld versorgt. Dies sei ein automatisiertes System auf täglicher Basis. "Jeden Tag gehen Finanzströme in beide Richtungen", sagte er.

Der Quelle-Gesamtbetriebsrat kündigte an, das Verfahren zu prüfen. "Wir wollen auf Cent und Euro wissen, wie diese letzten Tage verlaufen sind", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Sindel.

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