Novartis will "Nummer eins" in Afrika werden

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Novartis-Chef Joe Jimenez will seinen Konzern zum größten Pharmaunternehmen in Afrika machen. "Heute sind wir die Nummer drei in Afrika. Um zur Nummer eins zu werden, investieren wir bedeutende Summen", sagte Jimenez der "Schweiz am Sonntag".

Novartis erwarte, dass der afrikanische Pharmamarkt bis zum Jahr 2020 auf 45 Mrd. Dollar (32,94 Mrd. Euro) anwachse, sagte der Konzernchef in dem Interview. Auf die Frage, ob Afrika für Novartis so wichtig werde wie China, sagt Jimenez: "Ich glaube ja. Die Zahl der Menschen, die dem Mittelstand angehören, wächst sehr stark. Und wir wissen: Wenn der Mittelstand wächst, nimmt der Bedarf für Gesundheitsfürsorge deutlich zu."

Mit steigendem Wohlstand gebe es zudem eine Verlagerung weg von ansteckenden Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose hin zu nicht übertragbaren Krankheiten wie Krebs oder Diabetes. Hier will Novartis ansetzen und künftig auch vermehrt in Afrika Medikamente herstellen, sagt Jimenez. Derzeit hat der Konzern Standorte in Kenia, Nigeria, der Elfenbeinküste und Südafrika.

Auf den Einwand, dass in Afrika auch der Krebs langsam zur Volkskrankheit werde, sich jedoch viele Arme die teuren Medikamente nicht leisten können, sagt Jimenez: "Es braucht abgestufte Preise". Es gäbe auch in Entwicklungsländern eine Bevölkerungsschicht, die es sich leisten könne, Medikamente zum vollen Preis zu kaufen. Deshalb teste Novartis Modelle für unterschiedliche Preise - je nach Zahlungsfähigkeit der Patienten.

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