Das Ende des Bankgeheimnisses rückt einen Schritt näher: Die OECD hat am Donnerstag einen globalen Standard für den automatischen Informationsaustausch von Bankkunden-Daten (AIA) vorgelegt. Er soll für alle OECD-Staaten, also auch für Österreich gelten.
Ziel des globalen Standard sei es, die Maßnahmen gegen Steuerflucht und Steuervermeidung zu verstärken und das internationale Steuersystem fairer und gerechter zu machen, schreibt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einer Mitteilung.
Erreicht werden soll dies dadurch, dass Länder von Banken und anderen Finanzdienstleistern Finanzinformationen über deren Kunden erhalten und diese automatisch mit anderen Ländern austauschen. Der globale Standard legt unter anderem fest, welche Finanzdienstleister darunter fallen, welche Sorgfaltspflichten diese erfüllen müssen, welche Steuerpflichtigen erfasst werden und welche Informationen ausgetauscht werden müssen.
Ausgewiesen werden müssen demnach sämtliche Kapitalgewinne, Kontostände und Verkaufserlöse. Unter den Standard fallen auch nicht nur Banken, sondern auch Vermögensverwalter sowie gewisse kollektive Anlageinstrumente und Versicherungen.
Den Standard hat die OECD zusammen mit den G-20-Staaten ausgearbeitet. Offiziell vorgestellt werden soll er am G-20-Ministertreffen in Sydney von kommender Woche. Die technischen Anwendungsrichtlinien könnten dann im Sommer vorliegen, anschließend wird der OECD-Rat entscheiden.