China erhebt schwere Vorwürfe vor Klimagipfel

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China hat vor dem Klimagipfel in Kopenhagen schwere Vorwürfe gegen die reichen Industrienationen erhoben. Es habe in den Verhandlungen nicht genug Fortschritte gegeben, weil es ihnen "an gutem Willen gemangelt" habe, sagte der Klimabeauftragte des Außenministeriums, Yu Qingtai. Er warf den Industrienationen auch Wortbruch vor. Frühere Zusagen für eine Verringerung der Treibhausgase seien nicht eingehalten worden. Auch die versprochene technische und finanzielle Hilfen sei nicht in den Entwicklungsländern angekommen.

Auf die Frage, ob China in Kopenhagen noch ein "rechtlich bindendes Abkommen" suche, sagte Yu Qingtai: "Wichtiger als der Name sind bedeutende Inhalte." Die Ergebnisse der Verhandlungen in den vergangenen zwei Jahre sollten auf jeden Fall festgehalten werden. Forderungen nach neuen konkreten Zusagen Chinas wies Yu Qingtai entschieden zurück.

Der Klimawandel sei seit 1750 durch die industrialisierten Länder verursacht worden, die für 80 % der angesammelten Treibhausgase in der Atmosphäre verantwortlich seien. Sie müssten zusehen, wie sie die selbst geschaffenen Probleme lösen. "Die Entwicklungsländer sind hier die Opfer", betonte Yu Qingtai.

Ein Abkommen in Kopenhagen müsse aus chinesischer Sicht "bedeutsame mengenmäßige Ziele" für die Industrienationen enthalten. Es müsse ferner sichergestellt werden, dass den Entwicklungsländern mit Finanzmitteln und Technik sowie bei ihren Fähigkeiten im Umgang mit der Erderwärmung geholfen werde. Mit dieser Unterstützung der reichen Nationen könnten die Entwicklungsländer angemessene Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase "vor dem Hintergrund ihrer nationalen Bedingungen" ergreifen. Der vereinbarte Grundsatz der "gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung" müsse gelten.

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