Österreich E-Wirtschaft sieht die Klimakonferenz als große Chance für den Ausbau der erneuerbaren Energie in Österreich, falls eine internationale Lastenverteilung zustande kommt. Ein Alleingang der EU dagegen könne das Weltklima nicht retten, wäre aber eine bedrohliche Belastung der Wirtschaft und der Bürger Europas, so VEÖ-Generalsekretärin Barbara Schmidt.
Österreich sei in Klimaschutzfragen in einer vergleichbar guten Position, die bewusst genützt werden müsse, so Schmidt, mit Hinweis auf die Erfolge der E-Wirtschaft bei der Emissionsbegrenzung und die Projekte zur Steigerung der Stromproduktion aus nachhaltigen Quellen. Obwohl der Stromverbrauch im Zeitraum 1990 bis 2008 um 35 % gestiegen sei, konnten die absoluten Emissionen mit rund 8 Mio. t praktisch gleich gehalten werden.
Schmidt: "Die Effizienzverbesserungen bei den thermischen Kraftwerken seit 1990 sparten insgesamt 3 Mio. t CO2 ein. Das entspricht fast dem Ausmaß der projektierten Einsparungen durch den Masterplan Wasserkraft."
Wasserkraft senkt CO2-Ausstoß
Österreichs Elektrizitätswirtschaft weise in der EU mit 170 g eine der niedrigsten Kohlendioxid-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde auf. Grund dafür sei der mit zwei Drittel sehr hohe Wasserkraftanteil. Mit dem Masterplan Wasserkraft und Investitionen in die anderen erneuerbaren Energien könne Österreich bis 2020 die nachhaltige Stromproduktion um 14,3 Mrd. kWh jährlich steigern.
Der Klimaschutz werde aber Kostensteigerungen bringen. Allein der verpflichtende Ankauf aller Emissionszertifikate ab 2013 dürfte 160 bis 240 Mio. Euro pro Jahr kosten. Das ergibt laut VEÖ eine theoretische Mehrbelastung pro Haushalt von bis zu 16 Euro.
"Strom muss auch in Zukunft leistbar bleiben, daher müssen wir uns genau überlegen, welche Technologien wir vorrangig einsetzen wollen," so Schmidt. Die E-Wirtschaft sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, die Rahmenbedingungen müssten aber durch die in Diskussion befindliche Energiestrategie gesetzt werden.