EAG-Chef Windtner erwartet Gewinnrückgang

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Die Energie AG (EAG) rechnet für das im September abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 einen deutlich niedrigeren Gewinn.

Das operative EBIT soll vom "all time high" in Höhe von 163,7 auf rund 100 Mio. Euro sinken. "Angesichts der Marktverschlechterung ist das aber ein beachtliches Ergebnis", berichtete er im Gespräch mit dem "Neuen Volksblatt".

Verantwortlich für den Rückgang sei vor allem das Absatzminus beim Strom von 20 % im Industriekundenbereich. Obwohl der EAG-Chef für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 davon ausgeht, dass der Absatzrückgang bei der Industrie noch etwas stärker ausfallen wird, peilt das Unternehmen ein Plus von 30 % beim Gewinn an. Vor allem der heuer gestartete Sparkurs und eine Verbesserung bei den Wertstoffpreisen im Bereich Abfallwirtschaft (AVE) sollen dazu beitragen. Hier habe man die Talsohle durchschritten, so der Generaldirektor.

Die Entwicklung des Strompreises im kommenden Jahr lasse sich derzeit noch nicht abschätzen. Die bis Ende 2009 abgegebene Preisgarantie bleibe aufrecht, danach werde man sehen, was die Entwicklung am Markt bringt. "Im Gegensatz zu anderen Unternehmen wie etwa der EVN, die eine Strompreissenkung aufgrund der rückläufigen Tendenz an den Spotmärkten für möglich hält, haben wir unsere Tarife seit drei Jahren nicht mehr angehoben", erklärte der EAG-Chef.

Hoffnung auf Wassekraftausbau

Beim geplanten Ausbau der Wasserkraft in Oberösterreich hofft Windtner, von der Politik Grünes Licht zu bekommen. Allerdings sei auch im Bereich der Genehmigungsverfahren eine Vereinfachung notwendig. Wie viele Projekte realisierbar sind, hänge von deren Größe ab, da die Investitionsmittel limitiert seien.

Priorität gegenüber einem möglichen Gas- oder Kohlekraftwerk - sollte die CO2-Rückführung technisch beherrschbar werden - im Ennshafen habe der Standort Riedersbach. Hier wäre bis zum Jahr 2014 der Ersatz des Kohlekraftwerks durch ein Gas- und Dampfkraftwerk möglich. Die Kosten dafür dürften sich auf rund 250 Mio. Euro belaufen.

Zu den im Wahlkampf umstrittenen Cross-Border-Geschäften sagte Windtner, dass man den Eigentümerauftrag ernst nehme, sobald als möglich im Kraftwerks-Bereich einen Ausstieg unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen anzustreben. So habe man im Netz-Bereich den Deal mit einem Gewinn in Höhe von 51 Mio. Euro beenden können. Momentan sei der US-Partner aber nicht dazu bereit, und eine Vertragsverletzung werde man nicht begehen.

Beim Kabelmedien-Anbieter Liwest sieht der EAG-Chef Bedarf für eine "Neupositionierung". Ein möglicher Verkauf des Unternehmens - Interesse hatte die Wiener UPC signalisiert - käme aber nur im Einvernehmen mit den Partnern Linz AG und E-Werk Wels infrage.

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