Letzte UN-Klimakonferenz vor Gipfel in Kopenhagen

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Am Montag (2. November) beginnt in Barcelona die letzte Vorkonferenz der Vereinten Nationen für den Weltklimagipfel in Kopenhagen. Regierungsvertreter aus aller Welt sollen fünf Tage lang noch einmal an den Entwürfen für ein Klimaabkommen im Dezember feilen. Die Aussichten für eine Durchbruch gelten als gering. Nach zwei Jahren Verhandlungen gibt es noch immer sehr viele strittige und offene Punkte.

Der Chef des UNO-Klimasekretariats, Yvo de Boer, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass ein rechtsverbindliches Abkommen in Kopenhagen nicht mehr möglich sei. Bestenfalls könne es eine "politische Vereinbarung" geben, die den Rahmen abstecke. In Kopenhagen soll über eine Nachfolge-Vereinbarung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zur Verminderung von Treibhausgasen beraten werden.

Gore glaubt an EU-Entwurf

Der US-Kongress wird sich nach Meinung des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore bis zum Gipfel in Kopenhagen auf einen einheitlichen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz einigen. "Deshalb stehen die Chancen gut, dass wir Amerikaner mit einem echten Verhandlungsangebot in Kopenhagen erscheinen", sagte Gore dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Auf dem Weltklimagipfel im Dezember soll ein globales Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll beschlossen werden.

Gore sagte voraus, US-Präsident Barack Obama werde zum Gipfel in der dänischen Hauptstadt sein: "Ich bin mir sicher, er wird nach Kopenhagen fahren." In den vergangenen Wochen gab es Spekulationen, Obama werde möglicherweise nicht teilnehmen. Stattdessen wolle er sich bei seiner Rede zur Verleihung des Friedensnobelpreises am 10. Dezember in Oslo auf Klima- und Umweltfragen konzentrieren. Eine Bestätigung des Weißen Hauses dafür gab es nicht. Auch hieß es, Obama mache eine Reise nach Kopenhagen von substanziellen Fortschritten bei der Vorbereitung des Klimagipfels abhängig.

Gore appellierte an andere Nationen, ihre Klimaschutzpolitik radikal zu ändern. "Alle Entwicklungsländer müssen verbindliche Obergrenzen für ihren CO2-Ausstoß akzeptieren. Diese Länder irren sich, wenn sie glauben, sie kämen mit unverbindlichen Zusagen davon."

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