Ölmulti BP mit Gewinneinbußen

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Der Tritt auf die Kostenbremse beginnt sich für den britischen Ölmulti BP auszuzahlen: Obwohl sich der Gewinn des nach Marktwert zweitgrößten europäischen Ölkonzerns wegen niedrigerer Öl- und Gaspreise im dritten Quartal halbierte, verblüffte das Unternehmen die Analysten. Dank des Sparkurses von Vorstandschef Tony Hayward übertraf das bereinigte Ergebnis deren Erwartungen um das Doppelte.

"Die Zahlen sind einfach überwältigend", sagte ING-Analyst Jason Kenney. Auch wenn niedriger als erwartete Steuersätze und günstige Währungseffekte das Resultat beschönigten, könne dies das starke Ergebnis nicht schmälern.

Nach den Boom-Jahren und einer darin zugelassenen Kostenexplosion zwangen fallende Ölpreise und der weltweite Wirtschaftsabschwung die Branche zu drastischen Sparmaßnahmen. BP kommt dabei überraschend schnell voran. In der Öl- und Gas-Produktion sowie in der Verfeinerung seien die Kosten um 15 Prozent gesenkt worden, teilte der Konzern mit und verdoppelte sein Sparziel für dieses Jahr auf vier Milliarden Dollar. Das ursprüngliche Sparziel von zwei Mrd. Dollar wurde bereits im ersten Halbjahr erreicht. Auch andere Branchengiganten rückten den Rotstift in den Mittelpunkt ihrer Restrukturierung. Ob sie sich dabei ähnlich gut schlagen wie BP wird sich in den kommenden Tagen zeigen. BP war der erste der fünf westlichen Ölgiganten, der seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegte. Am Donnerstag (29. Oktober) sind Royal Dutch Shell und Exxon an der Reihe, einen Tag später Chevron und am 4. November Total.

Bereinigt um Einmaleffekte und die Wertveränderung beim Ölbestand belief sich der Überschuss bei BP auf 4,98 Mrd. Dollar. Ohne Sonderposten lag der Gewinn bei 4,67 Mrd. Dollar. Analysten hatten hier lediglich mit 3,16 Mrd. Dollar gerechnet.

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