Ölpreis erklimmt wieder Rekordhöhen

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Schwacher Dollar und Hoffnungen auf eine baldige Erholung trieben den Preis für US-Rohöl in New York bis auf 75,90 Dollar pro Barrel.

Das war der höchste Wert seit Oktober 2008. Seit Mai hatte sich der Ölpreis in einer Spanne zwischen 65 und 75 Dollar bewegt. "Erneut sind es Konjunkturoptimismus, steigende Aktienmärkte und ein fallender US-Dollar, welche für den Anstieg verantwortlich zeichnen", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank.

Händler begründeten den Preisanstieg zudem mit einem überraschenden Rückgang der US-Öllagerbestände, der am Mittwoch gemeldet wurde. Dies wurde am Markt als Zeichen für eine anziehende Nachfrage im weltgrößten Ölverbraucherland gewertet.

Das Fass US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich auf bis zu 75,96 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt im Oktober 2008. Am Mittag notierte das Fass US-Öl noch 0,2 % höher bei 75,36 Dollar. Das Barrel (Nordseeöl wurde 0,3 % höher bei 73,31 Dollar gehandelt.

Fundamental unrichtig

Nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten ist das aktuelle Preisniveau fundamental allerdings nicht gerechtfertigt. "Dies gilt umso mehr, weil die Nachfrage durch den Preisanstieg weiter gedämpft wird", heißt es in ihrem Kommentar. In die Skepsis stimmen auch die Analysten von JBC Energy ein: Es gebe fundamental keine Begründung dafür, dass der Ölpreis wieder in Richtung 100 Dollar gehe.

Als ein Preistreiber für das Öl gilt der schwache Dollar, der Rohstoffe für Investoren außerhalb des Dollarraums günstiger macht und ihre Nachfrage anschiebt. Am Donnerstag erreichte der Euro mit 1,4967 Dollar den höchsten Stand seit August 2008. Als sich der Dollar im Handelsverlauf etwas erholte, drehte der Goldpreis ins Minus. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 0,8 % auf 1053,85 Dollar, nachdem sie am Vortag noch ein Rekordhoch von über 1.070 Dollar erreicht hatte. Gold gilt als Absicherung gegen eine schwache US-Währung.

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