Die börsenotierte "Vorarlberger Kraftwerke AG" (VKW) hat im ersten Halbjahr 2009 bei Umsatzerlösen von 246,1 Mio. Euro (1. Halbjahr 2008: 236,5 Mio. Euro) einen Rückgang beim Konzerngewinn nach Ertragssteuern von 4,5 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hinnehmen müssen. Betrug der Periodengewinn 2008 noch 22,3 Mio. Euro, so sank er heuer auf 17,8 Mio. Euro.
Der VKW-Vorstand erwartet bei einer im langjährigen Mittel liegenden Stromaufbringung in den noch ausstehenden Monaten des Jahres dennoch "ein vergleichbares Geschäftsergebnis wie im Jahre 2008".
In seinen Ausführungen im Halbjahresfinanzbericht ging der Vorstand auf den starken Preisverfall der Energiepreise in der zweiten Jahreshälfte 2008 ein, der sich auch zu Beginn des Jahres fortgesetzt habe. Anfang März hätten die Strompreise beim Terminmarkt ihre Tiefststände erreicht, nach einem kurzen Anstieg sei seither eine Seitwärtsbewegung festzustellen. "Die Spotmarktpreise bewegen sich bereits seit Jahresbeginn auf tiefem Niveau", so die Vorstände Ludwig Summer und Christof Germann.
Krise dämmt Stromverbrauch ein
Der Stromverbrauch der VKW-Kunden sei von der Wirtschaftskrise stark beeinflusst worden. Während man bei den Großkunden eine Reduktion von 8 Prozent registriert habe, habe sich über alle Kunden im Versorgungsbereich Vorarlberg und Allgäu eine Reduktion von 3,9 Prozent ergeben. Der Umfang der Stromhandelsgeschäfte erhöhte sich auf der Bezugsseite um 13,6 Prozent, auf der Lieferseite um 12,1 Prozent.
Die Stromaufbringung aus den eigenen Kraftwerken lag um 5,6 Prozent unter den Regelwerten, was eine Verringerung um 11,3 Prozent gegenüber den Vorjahreswerten darstellt. Während die Strombezugsrechte an der Donau und dem Walgau-Werk annähernd auf Regelwerten lagen, reduzierte sich der Einsatz der Illwerke-Energie durch die niedrigen Marktpreise.
Insgesamt war damit eine um 9,9 Prozent verringerte Eigenaufbringung gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen. Von der Vorarlberger Illwerke AG bezog die VKW in den ersten sechs Monaten des Jahres Strom im Wert von rund 28,4 Mio. Euro.
In der Gassparte stagnierte trotz kälterer Witterung der Kommunalgasabsatz. Im Industriegasabsatz war konjunkturbedingt ein leichter Rückgang festzustellen. "Die spürbar gesunkenen Preise könnten sich für das zweite Halbjahr 2009 und für Anfang 2010 stabilisieren. Das budgetierte Ergebnis 2009 sollte aus heutiger Sicht erreicht werden können", so der Vorstand.