Der Vorsitzende des Weltklimarats, Rajendra Pachauri, hat vor einem Scheitern des geplanten Klimaabkommens in Kopenhagen gewarnt. Bei der Konferenz im Dezember müsse es zu einer tragfähigen Vereinbarung kommen, sagte Pachauri in New York. Andernfalls hätten vor allem die Entwicklungsländer unter weitreichenden humanitären und wirtschaftlichen Folgen zu leiden.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon wollte diese Woche nach China und in die Mongolei reisen, um ebenfalls für ein starkes Kyoto-Nachfolgeabkommen zu werben. Unter anderem ist für Freitag ein Treffen mit Chinas Staatschef Hu Jintao geplant, wie Bans Sprecherin Marie Okabe mitteilte.
Der Inder Pachauri, der seit 2002 dem Weltklimarat IPCC vorsteht, nannte die Zusagen des G-8-Gipfels zur Reduktion der Treibhausgase einen "großen Schritt vorwärts". Die beteiligten Staatschefs hatten sich im italienischen L'Aquila darauf verständigt, die globale Temperatur um nicht mehr als zwei Grad ansteigen zu lassen.
Für dieses Ziel müssten allerdings konkrete Schritte vereinbart werden, sagte Pachauri. "Wir müssen die Wissenschaft und die Politik in Übereinstimmung bringen." Danach dürfe der Ausstoß der Treibhausgase allenfalls noch bis 2015 steigen, sagte er. "Das bedeutet bis zum Jahr 2020 tiefe Einschnitte bei den Emissionen."
Der Weltklimarat ist ein zwischenstaatliches Gremium, das auf einer breiten wissenschaftlichen Grundlage Empfehlungen zum Klimaschutz gibt. 2007 wurde der Ausschuss gemeinsam mit dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.