Nachdem auch die am Sonntag kurzfristig angesetzte, sechste Verhandlungsrunde zum Brauerei-Kollektivvertrag gescheitert ist, starten in der Branche ab 22 Uhr landesweit Streiks.
Vorerst ist der Streik für 24 Stunden anberaumt, eine Verlängerung ist aber möglich. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21. Dezember statt, sagte die Verhandlerin der Arbeitnehmerseite, Bianca Reiter (PRO-GE), am Sonntag zur APA.
Gewerkschaft fordert 10 Prozent mehr Lohn
Eine von der Gewerkschaft gesetzte letzte Frist bis 20 Uhr verstrich ergebnislos, wie die Gewerkschaft am Abend mitteilte. "Die Beschäftigten der Brauindustrie werden daher, wie angekündigt, die Arbeit für 24 Stunden niederlegen. Dieser Streik kann, wenn nötig, jederzeit verlängert werden", teilten Reiter und ihr GPA-Kollege Bernhard Hirnschrodt in einer Aussendung mit.
Nächste Verhandlung erst kurz vor Weihnachten
Aktuell fordere die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 10 Prozent, das Angebot der Arbeitgeber liege bei 7 Prozent, so Reiter gegenüber der APA. Der am Sonntagabend startende Streik ist vorerst für 24 Stunden angesetzt, könne aber auch verlängert werden. Der nächste Gesprächstermin soll am 21. Dezember stattfinden. Aus Sicht der Gewerkschaft sei das aber "sehr spät".
Sollten die Arbeitgeber auch nach dem Streik nichts an ihrem Angebot ändern, seien weitere Maßnahmen zudem nicht ausgeschlossen. "Wir müssen unsere Maßnahmen in die Höhe fahren. Wenn wir nichts hören, wird es weitergehen", sagte Reiter.
Brauereien: Forderung in keiner Relation
Die Arbeitgeber bedauerten den Streikbeschluss. Die Forderungen der Gewerkschaft "stehen in keiner Relation zur nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage der Branche", hieß es in einer Aussendung des Verbandes der Brauereien Österreichs am Sonntagabend. Während die Arbeitgeberseite ihre Angebote "mehrfach nachgebessert" habe, habe es auf Seiten der Arbeitnehmer "kaum Bewegung" gegeben. "Das legt die Vermutung nahe, dass die Gewerkschaften von Beginn an Streikabsichten hegten". Man halte an der Empfehlung an die Mitgliedsbetriebe fest, den Beschäftigten einen freiwilligen Beitrag zur Abfederung der Teuerung in Höhe von 6,5 Prozent auszuzahlen.