Österreichische Haushalte lassen sich Kosmetik und Körperpflege etwas kosten.
Rund 850 Millionen Euro für gepflegtes Aussehen: 84 Prozent aller Menschen über 16 Jahre in Österreich verwenden Kosmetik und Körperpflege. 2019 wurden pro Privathaushalt durchschnittlich 26 Mal entsprechende Produkte erworben und dafür 230 Euro ausgeben, zum Beispiel 44 Euro für Haare, 43 Euro fürs Zähneputzen und fast 70 Euro für Hautpflege inklusive Sonnenschutz.
Gründe für den Boom
"Gutes Aussehen war noch nie so wichtig wie heute, war noch nie so präsent", analysierte Stefan Kukacka, Sprecher der Branchenplattform Kosmetik transparent, die sich seit mehr als 30 Jahren um markenneutrale Information über Haut- und Körperpflege bemüht. Um den aktuellen Verbrauch in Sachen Duschgel, Deo, Zahnpasta & Co. zu beleuchten, wurde auf Daten des Marktforschungsinstituts GfK zurückgegriffen. Hier wurde das Einkaufsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von 4.000 österreichischen Haushalten gemessen, um Rückschlüsse auf die rund 3,8 Millionen heimischen Privathaushalte zu ziehen.
Demnach nützen 80 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer täglich bzw. mehrmals pro Tag Körperpflege- und Kosmetikprodukte. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil dieser "Intensivverwender" unter den über 55-Jährigen mit 82 Prozent. Am meisten verbreitet sind Badezusätze wie Duschbäder und -gels mit 76,4 Prozent auf, gefolgt von Shampoos mit 72,4 Prozent. Deos und Antitranspirantien rangieren mit 63,1 Prozent auf Platz drei.
Drogeriefachhandel ist Nr. 1
Der Drogeriefachhandel ist umsatzmäßig der wichtigste Kanal für "Personal Care" mit einem Anteil von 60,2 Prozent. Auf Rang zwei liegt der Lebensmittelhandel (20,2 Prozent), gefolgt von Kosmetikfachgeschäften und Parfumerien (sieben Prozent). Mit einem Umsatzanteil von 6,2 Prozent rangieren Discounter auf Platz vier, gefolgt von Apotheken (3,5 Prozent) und anderen Einkaufschienen wie Online-Shopping (drei Prozent).
Fast die Hälfte aller österreichischen Haushalte kauft laut GfK-Marktforschung zumindest einmal im Jahr Naturkosmetik oder "naturnahe" Erzeugnisse. Im Jahr 2010 erzielten solche Produkte eine Marktdurchdringung von 41 Prozent, 2019 bereits 48,9 Prozent. Zwar hat Naturkosmetik im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2018 Käufer verloren, allerdings gaben diese mehr aus. 69 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer schätzen laut den Daten Pflege auf natürlicher Basis und "ohne chemische Zusätze". Für 76 Prozent der Österreicher gehören Sicherheit und Verträglichkeit zu hoher Qualität dazu.
Beliebteste Produkte
Im Detail kaufen demnach 81 Prozent aller österreichischen Haushalte zumindest einmal im Jahr ein Produkt aus der Kategorie Haare (Shampoo, Pflege, Styling, Farbe) und gaben dafür 2019 insgesamt rund 138 Millionen Euro aus. 87 Prozent der Haushalte kaufen zumindest einmal jährlich ein Produkt für Zahn- und Mundhygiene, der Absatz beläuft sich auf 142 Millionen Euro. Fast 72 Prozent aller Haushalte investieren zumindest einmal im Jahr in ein Hautpflegeprodukt (Gesicht, Körper, Lippen und Sonnenschutz), macht in Summe Ausgaben von 190 Millionen Euro. Fast 93 Prozent der Haushalte erstanden wenigstens ein Produkt aus den übrigen Sparten inklusive Duschgels, Schminksachen, Deos, Rasur, Fußpflege, Duft und Bartpflege und gaben dafür 2019 durchschnittlich jeweils fast 108 Euro aus, macht insgesamt rund 380 Millionen.