Urteil muss weiter warten

kitzVenture-Schadenersatzprozess wegen Corona-Alarm vertagt

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Ein fehlender negativer Corona-Test machte der heutigen Verhandlung einen Strich durch die Rechnung.

Alles wartete auf den Showdown zwischen dem Tiroler Unternehmen kitzVenture und der Kanzlei "Greiter, Pegger, Kofler & Partner". vor dem Innsbrucker Landesgericht, doch dazu sollte es nicht kommen. Die Verhandlung in dem aufsehenerregenden Schadenersatzprozess musste vertagt werden. Der Grund: Corona-Alarm.

Einer der Anwälte des Unternehmens hatte vor einigen Tagen Fieber und vor Gericht keinen negativen Corona-Test dabei. Dem Gericht in Innsbruck war dies zu gefährlich. Die Verhandlung wurde vertagt. Ein Umstand, den kitzVenture-Geschäftsführer Patrick Landrock nicht zur Gänze nachvollziehen kann: "Die Fieberkontrolle im Einlassbereich des Landesgericht Innsbruck ist negativ ausgefallen und die betroffene Person hat sich auch seit Tagen gesund gefühlt - leider wird seit Monaten den Menschen eine solche Panik gemacht, dass man scheinbar komplett vergisst, dass es auch noch andere medizinische Ursachen für eine erhöhte Temperatur geben kann." Und weiter: "Richter Klemens Eppacher hat anschließend auf Antrag des Vertreters der Beklagten den Prozess abberaumt. Hierdurch wird die Beweisaufnahme und ein allfälliges Urteil entsprechend verzögert."

Sofern das Gericht tatsächlich eine Corona-Infektion fürchtet, müssten laut Landrock ohenhin alle, bei dem Termin Anwesenden, in Quarantäne geschickt werden, da man alle länger als 15 Minuten gemeinsam im Raum gesessen habe. "Es ist also eine weitere schwachsinnige Entscheidung auf Grund von Corona", urteilt der Unternehmer.

Eine Entscheidung in der Causa wurde somit weiter aufgeschoben. Aber warum ist die Stimmung so angespannt? Zur Erinnerung: Die kitzVenture GmbH klagt die Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei Greiter, Pegger, Kofler & Partner auf Schadensersatz wegen fehlerhafter Beratung im Zuge der Erstellung eines Kapitalmarktprospektes. Den erheblichen Schaden daraus hatte die kitzVenture GmbH zu tragen, gefordert werden daher 557.840,51 Euro nebst Zinsen und Prozesskosten. Im Rahmen des Zivilprozesses sowie in weiteren Prozessen will die kitzVenture aber auch die Hintergründe der massiven Angriffe gegen das Unternehmen aufdecken.

"Wir wurden einfach im Regen stehen gelassen."

Laut kitzVenture waren es grobe handwerkliche Fehler der Kanzlei, die 2016 zu jenem Desaster führten, die dem Unternehmen fast die Existenz gekostet hätte. "Wir haben uns mit Greiter, Pegger, Kofler & Partner auf eine Rechtsanwaltskanzlei verlassen, die in Westösterreich als eine der renommiertesten Kanzleien für Wirtschaftsangelegenheiten gilt", so Landrock. "Herausgekommen bei ihrer Tätigkeit für uns ist aber ein regelrechter Skandal rund um das veröffentlichte Kapitalmarktprospekt." Seitdem versuche sich die Kanzlei mit jeglichen juristischen Winkelzügen ihrer Verantwortung zu entziehen.

Mehrere Versuche zu einer außergerichtlichen Einigung sind fehlgeschlagen. Landrock: "Wir wurden einfach im Regen stehen gelassen." Und weiter: "Wir wollen, dass jene die Verantwortung übernehmen, die den Schaden aufgrund ihres rechtswidrigen Verhaltens verursacht haben. Daher haben wir auch beim Bundesverwaltungsgericht Wien Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Des Weiteren bereiten wir zur Zeit eine Sachverhaltsdarstellung gegen eine Greiter, Pegger, Kofler & Partner-Anwältin an die zuständige Staatsanwaltschaft sowie eine Beschwerde an den Disziplinarrat der Trioler Rechtsanwaltskammer vor."

"Es wird Zeit, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt"

Mittlerweile hat die beschuldigte Kanzlei ihre eigene Vertretung vor Gericht niedergelegt und wird von der Kanzlei "Riess - Köll - Schneider" vor Gericht vertreten. Für Landrock ein eindeutiges Zeichen, dass die Gegenseite "nach dem letzen Strohhalm" greift. Ihm gehe es aber nicht nur um die Wiedergutmachung des finanziellen Schadens, sondern auch um die Wiederherstellung des guten Rufes seines Unternehmens. "Es wird Zeit, dass die Wahrheit in der gesamten kitzVenture-Causa ans Tageslicht kommt und unsere Reputation in der Öffentlichkeit wiederhergestellt wird. Und ich werde dafür sorgen, dass jeder - egal in welcher Position er ist - zur rechtlichen Verantwortung gezogen wird. Es wird hier in den nächsten Wochen noch einige Knalleffekte geben!", so die Kampfansage des kitzVenture-Boss'.

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