Zusatzumsatz von 150 Mio. Euro

Mega-Ansturm auf Sonntags-Shopping

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Der erste Shopping-Sonntag bringt dem Handel einen Zusatzumsatz von 150 Mio Euro.

Erstmals dürfen Geschäfte heute – an einem Sonntag – in Österreich aufsperren. Bis 18 Uhr haben die Shops in ganz Österreich offen! Wofür Geschäftsleute wie Shopping-Center-Betreiber Richard Lugner jahrelang kämpften, wird heute wegen der Pandemie erlaubt. Es soll Kunden und Händlern eine Chance bieten, die vielen Schließtage ein wenig auszugleichen. Die Nachfrage ist enorm. Im ganzen Land werden die  Shopping-Center gestürmt.

 

Mega-Ansturm auf Sonntags-Shopping
© APA/HANS PUNZ
× Mega-Ansturm auf Sonntags-Shopping

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380 Mio. Euro Umsatz am Wochenende

Der Handel ist am Samstag mit einem Umsatz von geschätzten 380 Mio. Euro in das großes Einkaufswochenende vor Weihnachten gestartet. Diese Zwischenbilanz zog der Handelsverband nach Ladenschluss. Heute, Sonntag, hat der Handel ausnahmsweise ebenfalls geöffnet. Experten und die Händler rechnen allerdings damit, dass die Geschäfte weniger gut gehen als am Samstag. Der Handelsverband erwartet, dass der "goldene Sonntag" rund 120 Mio. Euro Umsatz in die Kassen spült.

"Insgesamt wird der heimische Handel am vierten Adventwochenende mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag seit der Fußball-Europameisterschaft 2008 rund 500 Mio. Euro erwirtschaften. Das entspricht mehr als 8 Prozent der gesamten Dezember-Umsätze im österreichischen Handel. Allerdings kann ein Super-Einkaufswochenende bei weitem nicht die Umsatzverluste von 20 Lockdown-Tagen kompensieren", erklärte Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch. Laut der Branchenvereinigung florierte vor allem der Handel mit Lebensmitteln, Spielzeug, Bekleidung, Kosmetik, Elektronik und Büchern. Auch viele Möbelhäuser waren gut besucht.

Einmalige Sonderregelung 

Die heimischen Händler dürfen aufgrund einer Ausnahmeregelung erstmals am Sonntag öffnen. Die einmalige Sonderregelung gilt aber nicht für Supermärkte und Drogerien. Wegen des Lockdowns ist der stationäre Handel heuer um drei Einkaufssamstage im Advent und den traditionell starken Marienfeiertag umgefallen. Der offene Sonntag vor Weihnachten soll nun einen Teil des Lockdown-Umsatzausfalls ausgleichen.

Handelsforscher der Uni Linz rechnen mit einem Zusatzumsatz von 150 Mio. Euro. Der Umsatz am verkaufsoffenen Sonntag ist laut Schätzungen mit einem Freitag, aber nicht mit einem Samstag in der Adventzeit vergleichbar. Beschäftigte, die sich freiwillig für diesen Tag melden, verdienen das Doppelte und bekommen einen extra freien Tag. Ein Türöffner für die generelle Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten soll der Ausnahmesonntag nicht werden. Die Gewerkschaft lehnt weitere Sonderregelungen für die Sonntagsöffnung ab.

Damit das Einkaufserlebnis möglichst ungestört verläuft, ist das für Sonntagabend geplante Lichtermeer zum Gedenken an die in Österreich an Covid-19 verstorbenen Menschen auf 19.00 Uhr verschoben worden. Schon am Samstag wurden Anti-Corona-Demos in der Wiener Innenstadt verboten, um das Geschäftstreiben nicht zu behindern. Impfgegner durchbrachen jedoch die Absperrungen.
 

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