1,7 Prozent bis 2021

OeNB erwartet stabile Inflationsrate

Teilen

Teuerung dürfte durch leicht sinkenden Ölpreise gedämpft werden.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) geht für die nächste Zeit von stabilen Verbraucherpreisen aus. In den Jahren 2019 bis 2021 werde die Inflationsrate (gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex/HVPI) konstant bei 1,7 Prozent liegen. Dies geht aus der aktuellen Inflationsprognose der Notenbank hervor. Die Inflation wird damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger sein als 2018 mit 2,1 Prozent.
 
Gedämpft werde die Teuerung durch leicht sinkende Ölpreise, wie sie von den Finanzmärkten erwartet werden. Kompensiert werde dies aber durch die nach wie vor robuste Konsumnachfrage sowie das starke Wachstum der Arbeitskosten, das vor allem in lohnintensiven Sektoren wie etwa Dienstleistungen zu Preisdruck führe, teilte die OeNB heute, Dienstag, mit. "Somit bleibt die Inflationsrate insgesamt konstant."
 
Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte HVPI-Inflationsrate lag in Österreich im März, April und Mai bei je 1,7 Prozent. Der Preisauftrieb bei Industriegütern ohne Energie sowie bei Dienstleistungen habe sich zwar etwas beschleunigt, dies sei aber durch rückläufige Teuerungsraten von Energie und Nahrungsmitteln ausgeglichen worden. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) sei daher von 1,4 Prozent im März auf 1,7 Prozent im Mai 2019 und damit auf das Niveau der Gesamtinflationsrate gestiegen.
 

Inflationsabstand zum Euroraum

Die österreichische Inflationsrate war im Mai 2019 höher als jene im Euroraum (1,2 Prozent) und in Deutschland (1,3 Prozent), nachdem sie im April noch auf einem ähnlich hohen Niveau war. Dadurch vergrößerte sich der Inflationsabstand Österreichs zum Euroraum und zu Deutschland wieder auf rund einen halben Prozentpunkt.
 
Die Kerninflationsrate wird 2019 bei 1,8 Prozent und 2020 sowie 2021 bei je 1,9 Prozent gesehen. Dafür seien der bis Jahresende steigende Lohndruck sowie die kräftige Konsumnachfrage ausschlaggebend, die sich 2020 und 2021 zwar abschwächen, aber weiterhin kräftig bleiben werde.
 
Die nominellen Lohnstückkosten seien seit Anfang des Vorjahres wegen der robusten Inlandskonjunktur und der positiven Lage am Arbeitsmarkt kräftig gewachsen. Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Unternehmen habe sich seit 2017 kaum verändert, so die OeNB. Die gesamtwirtschaftliche Produktionslücke habe im ersten Quartal 2019 ihren Höchstwert im aktuellen Konjunkturzyklus erreicht und sollte in den kommenden Quartalen parallel mit der Konjunkturabschwächung wieder leicht zurückgehen.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.