Engpässe

Packerl-Alarm: Weihnachts-Geschenke werden knapp

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Last minute wird's beim Weihnachts-Shopping heuer nicht spielen. Denn bei vielen Geschenke-Bestsellern von Smartphones bis Sneakers drohen jetzt Engpässe, zumindest bei den gefragtesten Modellen. 

Der Handel steht vor den wichtigsten Wochen des Jahres, dem Weihnachtsgeschäft -und nach den Lockdown-bedingten Ausfällen gibt es weitere Probleme. Denn weil es weltweit nicht genug Elektronikchips gibt, werden weniger Smartphones, Notebooks, Spielkonsolen etc. erzeugt -allesamt Weihnachtsbestseller. So hat Apple bereits mitgeteilt, 10 Millionen weniger iPhones 13 produzieren zu können als geplant.

Computerchips sind auch in den meisten Haushaltsgeräten verbaut, vom Kaffeeautomat bis zur Waschmaschine -hier gibt es ebenfalls derzeit teils monatelange Lieferzeiten.

Wegen Corona. Ein Hauptgrund, warum aktuell viele Produkte knapp werden, ist nach wie vor die Corona-Pandemie. In Europa laufen viele Fabriken noch nicht wieder auf Hochtouren, gleichzeitig kommt aus Asien weniger Nachschub, weil die Waren vor Ort verkauft werden. Während der Pandemie hat sich zudem das Konsumentenverhalten verändert: Es gibt einen extremen Fahrrad-und E-Bike-Boom, dem die Erzeugung nicht hinterherkommt. Auf manche Modelle gibt es Wartezeiten von bis zu zwei Jahren.

Kosten für Schiffscontainer haben sich teils mehr als verzehnfacht

Starke Verzögerungen gibt es auch wegen des Transportstaus. Schiffscontainer sind Mangelware in Asien, die Kosten dafür haben sich teils mehr als verzehnfacht, wie Kika/Leiner-Chef Reinhold Gütebier berichtet -denn auch die Möbelbranche ist betroffen. Unter anderem der extreme Anstieg der Transportkosten werde es "unausweichlich" machen, dass es in den nächsten Monaten Preiserhöhungen auch für die Konsumenten geben werde.

8 von 10 heimischen Händlern von Lieferengpässen betroffen

Von Lieferverzögerungen oder -ausfällen seien acht von zehn heimischen Händlern betroffen, sagt Rainer Will, Chef des Handelsverbands. Viele hätten angesichts der Engpässe schon über den Sommer mehr Waren bestellt und dafür zusätzlichen Lagerraum geschaffen -auch das verursacht Zusatzkosten. Angesichts der Unmöglichkeit, manche Waren via Schiffsfracht rechtzeitig zu bekommen, werde teils auf -teureren -Bahn-oder gar Flugzeugtransport ausgewichen.

Preisanstiege. Einstellen müsse man sich jedenfalls auf Engpässe und Preisanstiege bei vielen Produkten aus Fernost. Angefangen von Deko und Weihnachtsartikeln wie Plastikchristbäumen bis zu den Geschenkbestsellern: Spielkonsolen, Fahrräder, Laptops, Handys &Co. "Wir erwarten da Verteuerungen um bis zu 20 Prozent", so Will.

Auch Kunststofferzeugnisse wie Lego-Spielzeug könnte teurer werden. Knappheit droht ebenso bei gewissen SneakerModellen - die Markenhersteller lassen großteils in Asien fertigen und leiden unter Produktionsausfällen wegen häufig coronabedingt gesperrter Fabriken.

Früh kaufen. Sorgen, beim Weihnachtseinkauf vor leeren Regalen zu stehen, müsse man aber nicht haben, beruhigt Will. Aber wer auf bestimmte Modelle fixiert sei, läuft Gefahr, die kurz vor dem Fest nicht zu bekommen. "In jedem Fall ist es ratsam, die Geschenke heuer möglichst frühzeitig zu besorgen", sagt Will. Last minute wird das Christkind dieses Jahr einige Wünsche nicht erfüllen können. 

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