Billiges Malaria-Medikament hochwirksam

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Regelmäßige, präventive Behandlung von Säuglingen könnte in Afrika 6 Mio. Malaria-Fälle jährlich verhindern.

Das zeigt eine Studie, an der das Schweizerische Tropeninstitutes (STI) beteiligt ist. Das Arzneimittel kostet nur einige Cent pro Dosis.

Die Forscher fassten die Ergebnisse von sechs Untersuchungen zur sogenannten "intermittierenden präventiven Therapie bei Säuglingen" (IPTi) zusammen, wie das der Universität Basel angegliederte STI mitteilte. Insgesamt wurden die Daten von rund 8.000 Kindern in Tansania, Mosambik, Gabun und Ghana ausgewertet.

Bei IPTi erhalten Säuglinge im ersten Lebensjahr zwei- bis dreimal ein Malariamedikament namens Sulfadoxin-Pyrimethamin (SP) - egal, ob sie mit Malaria infiziert sind oder nicht. Die im Fachmagazin "Lancet" publizierte Studie zeigte, dass dadurch die Zahl neuer Malariafälle bei Kleinkindern um rund 30 % abnimmt.

Die Wirkung rühre einerseits daher, dass das Medikament einen direkten heilenden Effekt habe, sagte STI-Direktor Marcel Tanner. Andererseits wirke es vorbeugend und habe vermutlich einen positiven Effekt auf die Abwehrkräfte der Kinder gegen Malaria-Infektionen.

Das Arzneimittel kostet nur einige Cent pro Dosis. Eine offene Frage stellen aber Resistenzen dar, da die Krankheitserreger auf das Arzneimittel in manchen Regionen Afrikas nicht mehr ansprechen und eine derart breite Anwendung auch selbst zu Resistenzen führt.

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