Eiweiß verhindert programmierten Zelltod

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Ein einziges Eiweiß sorgt dafür, dass sich einige Arten von Zellen nur schwer abtöten lassen. Das haben Berner Forscher gemeinsam mit australischen Kollegen herausgefunden. Die Entdeckung gibt Hinweise darauf, wie Tumore besser behandelt werden könnten.

Die Forscher um Thomas Kaufmann untersuchten den Mechanismus des "programmierten Zelltods" bei bestimmten Bauchspeicheldrüsen- und bei Leberzellen, wie die Universität Bern mitteilte. Bei dieser Selbstzerstörung tötet das körpereigene Immunsystem überflüssige Zellen häufig mit einem Signal ab, das von außen auf die Zelle einwirkt.

Die Leber- und Bauchspeicheldrüsenzellen haben beim Zelltod aber einen eigenen Weg beschritten. Sie sind für ihre Selbstzerstörung auf Signale von innerhalb und von außerhalb der Zelle zugleich angewiesen. Die Berner Forscher beschreiben nun im Fachmagazin "Nature", wie diese Zellen vom einfachen auf den komplexen Zelltod schalten.

Demnach ist ein einziges Eiweiß für die Umprogrammierung verantwortlich. Unterdrückten es die Forscher bei Versuchsmäusen, wechselten die Zellen wieder zurück auf den einfacheren, extern ausgelösten Zelltod.

Laut Aussendung weisen viele Krebszellen erhöhte Mengen ähnlicher Eiweiße auf und sind deswegen resistent gegenüber Strahlen- und Chemotherapie. Die Studie liefere Hinweise darauf, dass Präparate, welche diese Eiweiße unterdrücken, ein vielversprechender neuer Weg in der Krebstherapie seien.

Die Forscher warnen aber zur Vorsicht. Solche Hemmer könnten auch gesunde Zellen anfällig auf den Zelltod machen. Gerade bei Leberzellen scheine dies der Fall zu sein. Patienten mit bestehenden Leberschäden könne die Abgabe von solchen Präparaten deshalb gefährlich werden.

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