Gentherapie verhindert bei Affen Parkinson-Symptome

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Eine neue Gentherapie lässt Affen mit Parkinson-Symptomen wieder völlig normal werden.

Das berichten französische und britische Forscher im Journal "Science Translational Medicine". Für eine Gentherapie an Menschen sei es zwar noch viel zu früh, betonen die Forscher. Die Ergebnisse zeigten aber einen vielversprechenden neuen Weg auf, an klinischen Vorstudien werde bereits gearbeitet.

Bechir Jarraya vom CNRS-Forschungszentrum in Fontenay-aux-Roses (Frankreich) und Wissenschaftler der Universitäten Paris und Oxford hatten bei Makaken durch ein Nervengift die Produktion des Botenstoffs Dopamin im Gehirn blockiert. Daraufhin entwickelten die Tiere Parkinson-ähnliche Symptome. Mittels eines Virus wurden ihnen anschließend drei Schlüsselgene für die Dopaminsynthese ins Gehirns eingeführt. Die Forscher fanden daraufhin, dass sich über ein Jahr lang die Dopaminproduktion normalisierte und keine Muskelzuckungen mehr auftraten.

Bei der noch immer unheilbaren Parkinson-Erkrankung sterben Nervenzellen in bestimmten Bereichen des Gehirns ab. Dadurch sinkt die Konzentration des für die Koordination von Bewegungen wichtigen Nervenbotenstoffs Dopamin.

Bei der heute üblichen Therapie wird Dopamin immer wieder in Form von Tabletten zugeführt. Die Behandlung greift jedoch eher an den Symptomen als an den noch weitgehend unbekannten Ursachen an. Allerdings entwickeln die Patienten auch bei der Therapie oft Bewegungsstörungen und Zuckungen, sogenannten Dyskinäsien. Wissenschaftler vermuten, dass dies eine Folge der unnatürlich schwankenden Dopaminkonzentration sein könnte. Mit der Dopamin-Neubildung im Körper durch die eingeführten Gene sollte bei den Makaken wieder eine kontinuierliche Produktion des Botenstoffes angekurbelt werden. [Fachartikelnummer: DOI 10.1126/scitranslmed.3000130]

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