Impfung als Schutz vor Gelsen umstritten

Teilen

Eine Impfung, die rund fünf Wochen vor Gelsenstichen bewahren soll, wird von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) als "sehr dubios" bezeichnet. Ärzte in Oberösterreich machten in Medienberichten auf diesen Schutz vor den Quälgeistern aufmerksam. Laut AGES handelt es sich um "definitiv kein zugelassenes Arzneimittel", die Impfung werde für "kurios bis verboten" gehalten, sagte Sprecher Christoph Baumgärtel zur APA. Auch bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse zeigte man sich skeptisch.

Der Arzt Franz Hasengschwandtner aus Bad Leonfelden ist Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Mesotherapie. Es handelt sich dabei um komplementärmedizinische Behandlungsmethode, die 1952 in Frankreich entwickelt wurde. Sie soll bei zahllosen Erkrankungen und sogar bei unheilbaren Problemfällen helfen, insbesondere bei der Schmerztherapie. Bei der Behandlung werden in die mittlere Hautschicht Injektionen mit homöopathischen sowie niedrigdosierten herkömmlichen Medikamenten eingebracht. Die jeweiligen Mischungen sind von Arzt zu Arzt verschieden, sie enthalten oft Vitamine und Spurenelemente.

Hasengschwandtner spritzt eine kleine Menge eines Vitamin B-Komplexes zusammen mit einem lokalen Betäubungsmittel vor oder hinter das Ohr oder in den Bereich zwischen Nase und Mund. Mücken mögen den von derart geimpften Menschen abgegebenen Geruch nicht und verschonen sie. Das sei keineswegs neu, sondern werde schon seit längerem angewendet. Er habe sich selbst vor einigen Jahren vor einer Nordlandreise impfen lassen und sei von der Wirkung begeistert gewesen, schilderte der Arzt. Die kleine Impfung soll bis zu fünf Wochen lang helfen.

Die Kosten von 30 bis 50 Euro werden von der Gebietskrankenkasse nicht übernommen. Dort sind keine wissenschaftlich fundierten Studien über die Wirksamkeit bekannt. In Deutschland ist die Mesotherapie laut Wikipedia keine medizinisch anerkannte Methode.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.