Mehr Sicherheit durch Kardiokontrolle per Handy

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Patienten mit Herzschwäche können durch Fernüberwachung ihrer Gesundheitsdaten per Handy profitieren. Dies ergab eine Studie des AIT (Austrian Institute of Technology), die mit der Med-Uni Graz durchgeführt wurde. Durch das Telemonitoring des Gesundheitszustandes könnten laut Friedrich Fruhwald von der Klinischen Abteilung für Kardiologie kritische Zustände früher erkannt und abgewendet werden.

Schätzungen gehen davon aus, dass in Europa rund zwei Prozent der Bevölkerung an chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) erkrankt sind. Für Österreich rechnet man mit 150.000 bis 200.000 Betroffenen. Die Aufzeichnungen über Spitalsentlassungen der Statistik Austria nannten für das Jahr 2006 rund 27.000 Fälle, in denen sich der kardiale Zustand der Patienten so verschlechterte, dass sie in stationäre Behandlung kamen.

Dekompensation wird rascher erkannt

Die nun abgeschlossene und im Journal of Medical Internet Research publizierte Studie zeigt auf, dass durch eine engmaschige Datenkommunikation und -auswertung eine drohende Entgleisung der Herzinsuffizienz (Dekompensation) frühzeitig erkannt und somit besser behandelt werden kann. "Daraus ergibt sich das Potenzial, sowohl die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen zu verbessern, als auch die Kosten für die stationäre Betreuung zu senken", erklärte der Leiter der Studie, Friedrich Fruhwald.

Im Rahmen der Studie Mobitel wurden 120 Herzschwächepatienten an acht österreichischen Krankenhäusern mit Waage, Blutdruckmesser und einem speziellen Handy zur Datenübertragung ausgestattet. Während des sechsmonatigen Beobachtungszeitraums übertrugen sie täglich ihre Vitalparameter (Blutdruck, Herzfrequenz, Körpergewicht, Medikamenteneinnahme) per Mobiltelefon an die Monitoringzentrale, die die Daten an die betreuenden Ärzte online weiterleitete. Wurden Grenzwerte überschritten, wurde bei den zuständigen Ärzten automatisch Alarm geschlagen, die dann geeignete Maßnahmen wie z. B. eine Medikamentenanpassung vornahmen.

Weniger Krankenhausaufenthalte notwendig

Das technische Know-how zum mobilfunkbasierten Telemonitoring-System stammt von der eHealth-Gruppe des Safety & Security Departments des AIT unter der Leitung von Günter Schreier. "Der direkte Vergleich ergab, dass in der Gruppe von Patienten mit telemedizinischer Betreuung im Gegensatz zur Vergleichsgruppe ohne Telemonitoring nur die halbe Anzahl von Krankenhausaufenthalten notwendig war, und die verbleibenden Aufenthalte um ein Drittel kürzer ausfielen", schilderte Schreier.

Einige deutsche Krankenkassen haben die Bedeutung des Telemonitoring für herzinsuffiziente Patienten bereits erkannt und bieten die telemedizinische Betreuung für ihre Versicherten an. In Österreich kommt seit Februar dieses Jahres ein aus der Mobitel-Studie weiterentwickeltes Telemonitoringsystem, das die Erfassung der Gesundheitsdaten vereinfacht hat, im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz routinemäßig zum Einsatz.

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