Neue Grippe: Zahl der bestätigten Fälle steigt

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Die Neue Grippe ("Schweinegrippe") hat Österreich erreicht. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt täglich an. Am Montag (9.11.) startet - nach dem medizinischen Personal - die Impfaktion für die restliche Bevölkerung. Aufgrund des großen Andranges bei der Info-Hotline (050-555-555) der AGES wurden die Erreichbarkeiten von 17 bis 20 Uhr ausgeweitet. Der Gesundheitszustand zweier an "Neuer Grippe" erkrankten Intensiv-Patienten in Salzburg und Wien blieb unterdessen weiter kritisch, aber zumindest stabil, hieß es aus den betroffenen Krankenhäusern.

"Wir haben einen starken Anstieg bei den bestätigten Fällen", sagte der Wiener Virologen Franz X. Heinz . "Das Virus ist im Land." Das Interesse an der Immunisierung ist groß, hieß es etwa bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Die Vorbereitung auf die Impfung für Risikopersonen und die restliche Bevölkerung liefen in den Bundesländern auf Hochtouren. In Wien wird die Immunisierung gemeinsam von den Sozialversicherungsträgern und der Stadt an insgesamt 21 Impfstellen für Erwachsene und Kinder bzw. Jugendliche angeboten. Man müsse zeitweise mit längeren Wartezeiten rechnen.

Die Salzburger Gebietskrankenkasse wird insgesamt sechs Impfstellen - in Salzburg, Hallein, Bischofshofen, Zell am See, Mittersill und Tamsweg - einrichten. Die Vorarlberger Gesundheitsbehörden empfahlen, sich mit Fragen direkt an die Impfärzte zu wenden bzw. sich mit dem Hausarzt zu beraten. Auch das Ländle sah sich mit einer stetig steigenden Zahl an Patienten konfrontiert. Am Mittwochvormittag lag sie bei 45, am Dienstagabend waren es noch 38.

In Kärnten kann die Bevölkerung ausschließlich die öffentlichen Impfzentren (in Magistraten, Gebietskrankenkassen, Bezirkshauptmannschaften und Krankenhäusern) aufsuchen. In der Steiermark sind seit Anfang November zwölf Personen am H1N1-Virus erkrankt. Es bestehen ebenso viele Verdachtsfälle. Im Burgenland wird die Immunisierung in den Impfstellen der sieben Bezirkshauptmannschaften sowie im Ambulatorium der Burgenländischen Gebietskrankenkasse möglich sein.

Impfungen begannen schleppend

Bei der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft war ein deutliches Ansteigen der Impfbereitschaft des Personals zu bemerken. Aus Salzburg hieß es dagegen: "In der ersten Woche sind nur 72 Personen zur H1N1-Impfung erschienen", sagte eine Gebietskrankenkassen-Sprecherin. Ähnlich die Rückmeldung aus Kärnten: "Es wird zwar laufend geimpft, die Impfungen haben aber schleppend begonnen", hieß es bei der Landessanitärdirektion.

In Tirol gab es seit Dienstag weitere 14 Erkrankungen. Damit sind im Land - seit dem ersten Fall im Juli - 116 Menschen mit dem H1N1-Virus angesteckt worden. Allein seit Oktober wurden 95 bestätigte Fälle registriert. Der am stärksten betroffene Bezirk blieb auch am Mittwoch Lienz mit 46 Grippekranken. Die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Lienz, vergangen Woche wegen vier bestätigter und mehrerer Verdachtsfälle geschlossen, nahm am Mittwoch ihren Normalbetrieb wieder auf.

Aus Südtirol wurde unterdessen ein weiterer schwerer Fall bekannt. Betroffen war ein Mädchen, das laut einem Bericht der Tageszeitung "Dolomiten" am Mittwoch bereits an einer chronischen Erkrankung der Atemwege litt. Sie befand sich auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Verona.

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