Spitalskosten in zehn Jahren um Hälfte gestiegen

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Die Spitalskosten sind innerhalb von zehn Jahren um die Hälfte gestiegen. Wurden im Jahr 1997 noch 6,5 Milliarden Euro für die Krankenhäuser aufgewendet, so waren es 2007 bereits 9,7 Milliarden - eine Steigerung um 50,6 Prozent. Um diese Kosten wird es auch bei einem kleinen Spitalsgipfel gehen, zudem die Spitzen des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger Mittwochmittag mit Gesundheitsreferenten der Länder zusammentreffen.

Der Hauptverband will dabei auf die Problematik des durch die steigende Arbeitslosigkeit sinkenden Beitragsaufkommens hinweisen. Deshalb werden die Zahlungen der Sozialversicherung nicht im Ausmaß der Kostensteigerungen für die Spitäler steigen. Damit will der Hauptverband den Druck für eine Spitalsreform erhöhen.

Die Sozialversicherungen zahlen einen Pauschalbetrag zur Finanzierung der Krankenhäuser, dieser wird jährlich valorisiert, wobei sich diese Erhöhung auf das Beitragsaufkommen bezieht. Dem Vernehmen nach wird diese Steigerung, die immer im Herbst festgelegt wird, für nächstes Jahr voraussichtlich etwa 3,5 Prozent betragen und damit deutlich niedriger ausfallen als die Erhöhung der Spitalskosten insgesamt. In den letzten Jahren ist deren Steigerungsrate jeweils deutlich über vier Prozent gelegen. Damit müssten die Länder als größte Spitalserhalter einen großen Teil der gestiegenen Spitalskosten übernehmen.

Sozialversicherungen zahlen mehr als ein Drittel

Die Sozialversicherungen tragen etwas mehr als ein Drittel der gesamten Kosten für die Krankenhäuser. Von den insgesamt 9,7 Milliarden Euro Spitalskosten im Jahr 2007 entfielen auf die Krankenkassen 3,8 Mrd. Euro, im Vorjahr ist dieser Betrag auf 3,9 Mrd. gestiegen (die gesamten Spitalskosten für 2008 liegen noch nicht vor). Mit diesen 3,9 Mrd. haben die Krankenkassen 28 Prozent ihrer Ausgaben von insgesamt 13,8 Mrd. Euro für die Spitäler aufgewendet.

Die Kostensteigerung für die Spitäler ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich stark ausgefallen. Die größten Steigerungsraten innerhalb von zehn Jahren verzeichneten Ober- und Niederösterreich mit 67,5 bzw. 66,5 Prozent. Am moderatesten fielen sie in Wien mit 33,9 Prozent aus.

Gültig sind diese Zahlen für die aus den Landesgesundheitsfonds finanzierten Spitäler, das sind sowohl die öffentlichen als auch die privaten gemeinnützig geführten allgemeinen Krankenhäuser, und damit im Wesentlichen alle Akutspitäler mit Ausnahme der Unfallkrankenhäuser und der Sanatorien.

Mehr Effizienz und bessere Versorgung gefordert

Eine hohe Qualität im Gesundheitswesen bei effizientem Einsatz von Steuergeldern, das ist das Ziel des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger und der Bundesländer. Um die hierfür notwendigen Maßnahmen zu setzen, ist der Hauptverband am Mittwoch mit den Ländern in einen Dialog getreten.

"Unsere Aufgabe heute war es zu fragen, was brauchen wir, um von einer einrichtungsorientierten zu einer patientenorientierten Versorgungsstruktur zu kommen", erklärte der Vorsitzende des Hauptverbands Hans Jörg Schelling im Anschluss an den kleinen Spitalsgipfel vor Journalisten. Als Vertreter der Länder nahmen daran die Wiener Stadträtin Sonja Wehsely (S) und der niederösterreichische Landeshauptmann-Stv. Wolfgang Sobotka (V) teil. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bei einer Konferenz der Gesundheitsreferenten Themen abstimmen. Bereits davor werde ein Datenaustausch mit dem Hauptverband stattfinden, so der Vorsitzende.

"Wir haben eine dramatisch veränderte Wirtschaftssituation und werden eine dramatisch veränderte Beitragssituation haben", betonte Schelling und meinte weiter: "Wir müssen einen Weg finden, die Kostendynamik in den Griff zu kriegen." Dies soll ohne Einschränkung der Leistungen passieren.

Neben der Schaffung von Modellregionen, wie es im Regierungsprogramm vorgesehen ist, soll etwa auch eine bessere Vernetzung der niedergelassenen Ärzte mit dem Spitalsbereich erreicht werden. Dadurch würden Doppelbefundungen wegfallen, so Wehsely. Für die nächste Finanzausgleichsperiode sollen bis zum Jahr 2011 Vorschläge gemacht werden. Dass die 15a-Vereinbarung vor 2013 aufgeschnürt wird, schloss sie aus. Auch Schelling betonte, dass dies "kein Thema" gewesen sei.

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