Umfrage: Österreicher gegen zu viele Spitäler

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Die Österreicher lehnen den von manchen Landespolitikern forcierten Ausbau von regionalen Spitälern ab. In einer Oekonsult-Umfrage lehnen fast 90 % die Errichtung von Krankenhäusern nur wenige Kilometer voneinander entfernt ab. Sie erteilen damit Plänen wie etwa jenen des niederösterreichischen LHStv. Wolfgang Sobotka eine Absage, in den in unmittelbarere Nachbarschaft liegenden Bezirksstädten Baden und Mödling neue Krankenhäuser zu errichten.

In der Umfrage zeigen 88,7 % der Befragten kein Verständnis dafür, wenn neue Spitäler nur wenige Kilometer von anderen Krankenhäusern errichtet werden. Gleichzeitig stimmten 90,9 % der Aussagen zu, wonach es nur dann eine echte Gesundheitsreform geben könne, wenn man das Dilemma löse, wonach man einerseits zu viele Spitäler habe aber andererseits niemand das seine aufgeben wolle.

In der vom 5. bis 13. März unter 1.261 Personen repräsentativ durchgeführten Umfrage macht sich die überwältigende Mehrheit von 91,6 % auch keine Illusion darüber, dass alle für die Gesundheit künftig mehr Geld ausgeben werden müssen. Dass man dafür auch mehr Eigenleistungen erbringen werde müssen, glauben mehr als drei Viertel (78 %).
Fast eben so viele haben zahlreiche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte, die jetzt schon rezeptfreie Arzneiwaren oder anderen medizinische Produkte aus der eigenen Tasche finanzieren. Die Zwei-Klassenmedizin, mit der sich wohlhabendere eine bessere medizinische Versorgung leisten können, ist für nicht weniger als 92,6 % längst schon Realität.

85,9 % der Österreicher halten die Kostentransparenz im Gesundheitswesen für nicht ausreichend und nicht zufriedenstellend. Knapp zwei Drittel (65,7 %) hielten es für gut und richtig, wenn auf der Apothekenrechnung zusätzlich zum tatsächlich bezahlten Preis (Rezeptgebühr), immer auch der gesamte Medikamentenpreis ersichtlich wäre.

Drei Viertel der Befragten (76,4 %) geben an, nicht zu wissen, was ein Medikament tatsächlich kostet. Und 78,8 % können nach eigener Einschätzung nicht erklären, mit welchen Gesamtkosten für das Gesundheitssystem ein Besuch beim praktischen Arzt oder ein durchschnittlicher Tag Spitalsaufenthalt zu Buche schlägt. Der Aussage, dass man den Menschen deutlich sagen müsse, was Gesundheit kostet, weil nur dann das Verantwortungsbewusstsein für Gesundheitsleistungen steige, stimmen 70,3 % zu.

91,9 % der Befragten finden es nicht okay, wenn Interessensgruppen, Wirtschaftsunternehmen oder Privatpersonen finanziell die größtmöglichen Vorteile für sich herausschlagen wollen. Dementsprechend fordern auch drei Viertel (74,6 %) von der Politik gesetzliche Maßnahmen, damit sich Interessensgruppen oder Wirtschaftsunternehmen nicht durch aufgebauschte Bedrohungsszenarien an den Budgettöpfen bedienen.

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