Zwei Drittel der Arbeitnehmer mit Lärm konfrontiert

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Fast zwei Drittel aller österreichischen Arbeitnehmer gaben in einer von der AK Oberösterreich in Auftrag gegebenen Umfrage an, mit Lärm- oder Geräuschquellen konfrontiert zu sein.

AK-Präsident Johann Kalliauer und Peter Androsch, der Leiter des Projektes "Hörstadt", das sich im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt bereits damit auseinandergesetzt hat, warnen vor diesem "weit verbreiteten und stark unterschätztem Problem."

63 % der Befragten gaben an, Lärm bzw. Geräuschen an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt zu sein. 17 % der Betroffenen fühlen sich dadurch "sehr stark" bzw. "stark" belastet. Arbeiter in der Privatwirtschaft sind am häufigsten einer Dauerbeschallung ausgesetzt, vor allem in den Branchen Transportwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie dem Handel.

Wenig Maßnahmen zur Lärmreduzierung

Trotz der Belastungen sagten nur 18 % der Betroffenen, dass es in ihrem Unternehmen Maßnahmen zur Lärmreduzierung gebe. Obwohl der Handel zu den Branchen mit überdurchschnittlich häufiger Dauerbeschallung zähle, gebe es dort bei weitem am wenigsten Gegenmaßnahmen, kritisiert die AK.

Sie fordert daher, dass bereits ab einer dauernden Belastung von 80 Dezibel - das entspricht dem Lärm neben einer Hauptverkehrsstraße - Arbeitnehmer über Lärmfolgen informiert und Lärmuntersuchungen angeboten werden müssen. Für Tätigkeiten mit einer Belastung ab 85 Dezibel sind zwar Eignungsuntersuchungen und alle 5 Jahre Folgeuntersuchungen gesetzlich vorgeschrieben, es müsse aber auch sichergestellt werden, dass diese auch tatsächlich durchgeführt werden, verlangte Kalliauer.

Die Befragung zum Thema "Lärm am Arbeitsplatz" erfolgte im Rahmen der Erhebungen zum Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitor, der im Auftrag der AK Oberösterreich viermal jährlich repräsentative Daten zum Gesundheitszustand der Arbeitnehmer erhebt. Insgesamt wurden 1.862 Personen in ganz Österreich befragt.

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