8. Dezember: Italiener stürmten Österreich

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Von einer "sehr guten Kundenfrequenz" hat der Tiroler Handel am Marienfeiertag berichtet. Vor allem Innsbruck wurde von Italienern regelrecht gestürmt. Mehrere hundert Busse und Wohnmobile mit italienischen Kennzeichen prägten das Stadtbild. Anziehungspunkte waren die Christkindlmärkte, aber auch die Einkaufszentren am Stadtrand. Auch aus Lienz, Landeck, Kufstein oder Hall wurde reges Kaufinteresse gemeldet.

Seit Samstag zählte der Tourismusverband Innsbruck rund 800 Busse. Der Marienfeiertag war etwas ruhiger, da viele Gäste bereits die Heimreise nach Süden angetreten hatten. Am Christkindlmarkt in der Altstadt war am frühen Nachmittag allerdings immer noch viel los. Am Montag habe es fast kein Durchkommen mehr gegeben, berichteten Standlbetreiber. Hauptumgangssprache sei Italienisch, die Gäste aus dem Süden stünden auf Strudel, Speck, Krapfen und natürlich Glühwein. Die Touristiker rechneten mit rund 100.000 Gästen seit Samstag in der Landeshauptstadt, die mit Abstand stärkste Herkunftsnation sei Italien.

Der Obmann der Sektion Handel in der Wirtschaftskammer, Peter Wartusch, sah Orte mit Advent- oder Christkindlmärkten als Anziehungspunkt. "Die Leute sehnen sich nach Stimmung und Flair", meinte er. Während Orte wie Lienz, Landeck, Hall und natürlich Innsbruck von Italienern profitierten, würden Reutte, Kufstein oder Rattenberg großes Interesse von bayerischen Besuchern spüren. In Innsbruck waren sämtliche Parkplätze ausgelastet. Der Marienfeiertag sei der fünfte Einkaufssamstag, auch wenn es vorerst noch keine konkreten Zahlen gebe. Was dem Handel sicher auch nützte: Regen und dichte Bewölkung brachten "optimales Einkaufswetter".

Als "sensationell" beschrieb der Geschäftsführer des Einkaufszentrums "Cyta" in Völs bei Innsbruck, Erich Pechlaner, den Kundenansturm. Seit 9.30 Uhr seien praktisch alle Parkplätze ausgelastet. Viele Besucher müssten zwei bis drei Runden fahren, ehe sie ihren Wagen abstellen könnten. Vor Bankomaten und Geschäften gebe es Schlangen. Im Vergleich zum Samstag oder Montag sei der Marienfeiertag der stärkste Tag in der Cyta. Pechlaner rechnete bis zum Abend mit mehr als 20.000 Besuchern.

"Etwas ruhiger" als am Montag ging es im größten Innsbrucker Einkaufszentrum "dez" zu. Geschäftsführer Hannes Hess berichtete von mehr als 40.000 Besuchern am Montag. Viele Familien hätten den Fenstertag dazu genützt, um gemeinsam einkaufen gehen zu können. Dominiert worden sei die Besucherzahl von Gästen aus Italien, die als sehr einkaufsfreudig gelten.

Rekordbesuch von Italienern in Kärnten

In Kärnten hat der 8.12. in diesem Jahr für den Handel ein deutliches Plus gebracht. Die Kundenfrequenz, aber auch die Umsätze entwickelten sich sehr zur Zufriedenheit der Einkaufstempel. Die Konstellation mit dem Montag als Zwickeltag trieb das Geschäft noch einmal an. "Der Montag war für uns wie ein fünfter Weihnachtseinkaufssamstag, aber auch am Dienstag erreichen wir das Rekordergebnis aus dem Vorjahr", sagte Richard Oswald, Geschäftsführer des Villacher Einkaufszentrums "Atrio".

Neben den Sparten Elektronik und Spielwaren zeigten sich die Textilhändler mit dem bisherigen Geschäftserfolg sehr zufrieden. "Und das, obwohl es bei uns noch gar nicht winterlich ist", meinte Oswald. Der diesjährige Marienfeiertag bescherte dem "Atrio" auch einen neuen Rekord an ausländischen Besuchern. "Über ein Fünftel der Kauflustigen sind Italiener", erklärte Oswald. Bereits am Vormittag zu Geschäftsbeginn waren im Villacher Einkaufszentrum mehr als die Hälfte aller Parkplätze belegt.

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