Arcandor-Gläubiger machen Cook-Anteile zu Geld

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Europas größter Touristikkonzern Thomas Cook gehört nicht mehr zum insolventen Essener Konzern Arcandor. Die Gläubigerbanken des Essener Mischkonzern haben damit begonnen, die an sie verpfändeten Thomas-Cook-Anteile von 43,9 Prozent an Investoren zu verkaufen. Die Aktien des Reiseanbieters sollten im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platziert werden, wie die Bayern-LB mitteilte.

In einer Spanne von 240 bis 245 britischen Pence pro Aktie lag der Preis zunächst nur geringfügig unter dem Börsenwert des Vortages. Der Kurs der frei gehandelten Aktien zog zunächst an. Neben der BayernLB gehörten die Commerzbank und Royal Bank of Scotland zu den Hauptgläubigern von Arcandor.

Sie hatten die Thomas-Cook-Anteile als Sicherheiten für Kredite in Milliardenhöhe erhalten und nach der Insolvenz mit der Verwertung begonnen. Thomas Cook mit seinen deutschen Hauptmarken Neckermann und Condor war von der Arcandorpleite nicht betroffen.

Mit dem Aktienverkauf endet die gemeinsame Geschichte mit dem Essener Unternehmen. Sobald der Verkauf abgeschlossen ist, sollte der frühere Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick als Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten. Seinen Platz soll Michael Beckett einnehmen.

Eick war bereits vergangene Woche von seinem Amt als Arcandor-Chef zurück getreten, nachdem das Essener Amtsgericht das Insolvenzverfahren für die wichtigsten Arcandor-Gesellschaften eröffnet hatte.

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