ÖHV-Präsident: "Regierung verschläft Krise"

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Harsche Kritik an den Regierungsmaßnahmen gegen die Auswirkungen der Krise im Tourismus kommt von der Hoteliersvereinigung (ÖHV).

"Die Regierung hat nicht geschlafen. Sie schläft noch", sagte etwa ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn in Richtung der anwesenden Mitglieder des Tourismusausschusses im Nationalrat.

"Offenbar ist nicht einmal den Wirten unter den Politikern klar, was 2010 auf uns zukommt", meinte Schellhorn. Während andere Länder wie etwa die Schweiz bereits zweistellige Millionenbeträge in die Hand genommen hätten, um die Nachfrage anzukurbeln, seien es in Österreich bisher lediglich 4 Mio. Euro gewesen. Nach Ansicht der Touristiker ist das viel zu wenig.

Ein Großteil der Hotels werde in den nächsten Jahren keine Gewinne schreiben. In Kombination mit der Kreditklemme der Banken werde das mit Sicherheit für einige Betriebe das Aus bedeuten, erklärte Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der ÖHV, am Rande der Veranstaltung. Von den Banken werde sogar in bestehende Finanzierungen eingegriffen.

Es seien Fehler beim Bankenhilfspaket passiert, stellte auch Abgeordneter Maximilian Linder (B), Vorsitzender des Tourismusausschusses, während der Diskussion fest. Dass Klein- und Mittelbetrieben Geld zur Verfügung gestellt werden müsse, stehe außer Frage. Wenn den Banken finanzielle Mittel aus der öffentlichen Hand gegeben werden, müssen sie diese auch in Form von Krediten an die Klein- und Mittelbetrieben weiterleiten, erklärte auch die Abgeordnete Gabriela Moser von den Grünen.

Aus Sicht der Regierung gehe es der Tourismusbranche noch viel zu gut, als dass man für sie irgendetwas machen müsste, meinte Roman Haider, der für die FP im Ausschuss sitzt. "Die Situation ist nicht ganz so schlimm, wie sie dargestellt wurde", sagte dagegen Franz Hörl (VP). Über das derzeitige Zinsniveau der Banken könne man sich beispielsweise nicht beklagen.

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