Piloten demonstrieren europaweit gegen Überlastung

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Auch die Austrian Cockpit Association (ACA) machten auf zu lange Flugdienst- und Ruhezeiten aufmerksam.

In Österreich haben zwischen 6 und 7.30 Uhr 25 Piloten in der Abflughalle des Flughafen Wiens demonstriert. Die europäische Pilotenvereinigung ECA rechnet damit, dass insgesamt "einige Hunderte" Piloten in 22 EU-Ländern an der Aktion teilnehmen werden.

Unter anderem wurde auf die Gefahr von Flugunfällen durch Übermüdung der Crew hingewiesen. Die Piloten fordern die Umsetzung der Erkenntnisse aus dem "Möbus Report", einer medizinisch-wissenschaftlichen Untersuchung der EU-Regeln zu Flugdienst- und Ruhezeiten von Besatzungen. An dem Aktionstag unter dem Motto "Brüssel muss jetzt handeln" nahm auch der Verband Österreichischer Verkehrspiloten (Austrian Cockpit Association/ACA) teil.

ACA-Vizepräsident David Pröll, Pilot bei Austrian Airlines, verwies darauf, dass Müdigkeit der Crew bei 15 bis 20 % aller Flugunfälle eine "entscheidende Rolle" spiele. Ab einer Flugdienstzeit von 10 bis 12 h sei das Unfallrisiko 1,7 mal höher, bei mehr als 13 h bereits 5,5 mal. Flugsicherheit müsse das oberste Ziel sein.

Laut europäischer Verordnung dürften Piloten derzeit bis zu 14 h am Tag arbeiten, Kabinenbesatzungen bis zu 15. Das sei überzogen und sollte - wie nach ACA-Angaben etwa in Großbritannien - auf 12,5 h reduziert werden. Selbiges gelte für Nachtarbeit. Die derzeit gültigen elf Stunden und 45 min sollten auf 10 h zurückgenommen werden.

"Unangemessen" sei überdies die erlaubte Arbeitszeit von 180 Stunden in 21 Tagen. Hier sei eine Begrenzung auf 100 Stunden innerhalb von 14 zusammenhängenden Tagen notwendig.

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