SkyEurope-Chef Nick Manoudakis verteidigt in einem Gespräch mit der slowakischen Tageszeitung "Sme" die späte Entscheidung für das Aus der slowakisch-österreichische Airline. Bis zuletzt habe er an die Chance geglaubt, dass die Fluggesellschaft überleben könnte.
Von den Ermittlungen der österreichischen und slowakischen Behörden wegen vermuteter Bilanzfälschung sei er offiziell nicht verständigt worden, so der SkyEurope-Chef Die kritische Situation entstand laut Manoudakis am 31. August: "Wir warteten bis letzten Moment auf Geld. Wir glaubten, das wir den Kampf mit der Zeit gewinnen würden".
Erst als es klar wurde, dass die Gelder nicht kommen würden, sei der Betrieb eingestellt worden. Wie groß die Schulden der Airline seien, wollte der SkyEurope-Chef, denn dies sei nun die Sache des Konkursverfahrens.
Gescheiterte Zwischenfinanzierung
Zur letztlich gescheiterten Zwischenfinanzierung durch die britische Chain Box Technology Ltd. sagte der SkyEurope-Boss, diese sei von der Air Slovakia vermittelt worden, die der Billigairline auch Flugzeuge verleast hatte. Auf die Frage, ob man dem Unternehmen trauen konnte, obwohl es keine Kontaktdaten gab, antwortete Manoudakis: "Es gab eine Information einer Bank, dass sie an einer Finanzierung interessiert sind. Wir hatten keinen Grund, ihnen nicht zu vertrauen".
Die Ablehnung des Prüfvermerks für die Bilanz 2007/08 durch den Wirtschaftsprüfer KPMG erklärte Manoudakis damit, dass KPMG für die notwendige positive Fortbestandsprognose eine verbindliche unterschriebene Investitionszusage verlangt habe.
"Die hatten wir nicht", sagte der SkyEurope-Chef. Den Business-Plan für das am 22. Juni beantragte Restrukturierungsverfahren verfasste Ernst&Young. Alle geleasten Flugzeuge der in Konkurs befindlichen Airline wurden mittlerweile an ihre Eigentümer zurückgegeben, hieß es von SkyEurope zur APA. Auch die Trennung von den rund 500 Mitarbeitern läuft.