TUI legt Konzernumbau auf Eis

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TUI legt Branchenkreisen zufolge den geplanten Umbau des Konzerns auf Eis. Das Reisegeschäft der Region Deutschland, Österreich, Schweiz und Polen - der sogenannte Quellmarkt Mitte - soll nun doch nicht in diesem Jahr direkt unter das Dach der Muttergesellschaft verlagert werden, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten.

"Der Konzern will sein Geld in der Krise lieber zusammenhalten", sagte einer der Insider. Ein TUI-Sprecher sagte: "Es gibt einen Arbeitsauftrag des Aufsichtsrats, die Optionen zum Ausbau des Tourismus-Geschäfts zu prüfen. Es gibt derzeit keine Entscheidung und auch keinen Zeitdruck."

Der Bereich Zentraleuropa, auf den rund 40 Prozent der Urlauber entfallen, ist einer von drei Bereichen der Londoner TUI Travel, in der das Reiseveranstaltergeschäft des Konzerns gebündelt ist. Die TUI AG hält 51 Prozent an TUI Travel. Bisher war Kreisen zufolge geplant gewesen, den Rückkauf des Quellmarkts Mitte durch die AG noch in diesem Jahr zu realisieren und dabei einen Teil der Erlöse aus dem Verkauf der Reederei Hapag-Lloyd zu verwenden sowie Verbindlichkeiten von TUI Travel gegenzurechnen. TUI Travel hat bei der Mutter noch Schulden von rund einer Mrd. Euro.

Den ursprünglich favorisierten Plan, TUI Travel komplett zurückzukaufen, hatte TUI-Chef Michael Frenzel beiseitegelegt. Beim Teilverkauf der Reederei Hapag-Lloyd musste der Konzern den Käufern Konzessionen gewähren, so dass TUI auch finanziell derzeit nicht in der Lage wäre, die Übernahme zu stemmen.

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