Weihnachten gut gebucht - Vorjahresniveau erwartet

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Mit den Buchungen über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr sind die heimischen Hotelbetreiber weitgehend zufrieden. Wer noch keinen Schnee hat, freut sich zumindest über die tiefen Temperaturen, weil es nun endlich nicht mehr zu warm für das Anwerfen der Schneekanonen ist. "Das Vorjahresniveau ist laut momentanem Buchungsstand bestimmt zu erreichen", so der Obmann der Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Hans Schenner. "Ich mache mir keine Sorgen mehr."

Vor allem jetzt, in den ersten beiden Dezemberwochen, hätten sich die Buchungen dank der Schneefälle sehr zufriedenstellend entwickelt. Momentan würden von den Betrieben auch wieder verstärkt Mitarbeiter gesucht - "vor 3 oder 4 Wochen war die Nachfrage am Arbeitsmarkt noch nicht so stark", berichtete der Tourismus-Obmann.

Der heurige Dezember wird laut Schenner "sicher nicht schlechter" sein als im Vorjahr. Der Jänner habe sich auch beruhigt. Weihnachten und Silvester dürfte seiner Einschätzung nach österreichweit gut nachgefragt sein. "Wir hoffen alle, dass auch in den niedrigeren Lagen noch genug Schnee kommt", räumte er ein. Nach den Ferien wäre winterliches Weiß im Jänner wichtig, damit der Wochenendtourismus in Schwung kommt.

"Die Buchungslage zu den Feiertagen ist immer gut - das sind sozusagen Muss-Ferien", sagte der Tourismus-Experte des Wifo, Egon Smeral. Entscheidend sei heuer, dass die Nächtigungen in der Wintersaison zwar nicht sehr stark zurückgehen würden, aber doch sehr gespart werde.
"Man sieht eine deutliche Spartendenz, die sich bei den Nebenausgaben niederschlagen wird." Die gute Buchungslage sei lediglich ein Mengen- und kein Ausgabenindikator. "Nächstes Jahr wird es sich überhaupt auf der Preisfront abspielen", erwartet der Wifo-Experte.

Generell gelte der Wintersporturlaub nicht als Haupturlaub. Dieser werde aber bei finanziellen Engpässen zuerst gerettet. "Das Skifahren über das Wochenende oder der Städtebesuch kann leicht dem Rotstift zum Opfer fallen", so Smeral. Gleichzeitig werden Reisen ins Ausland zusehendes billiger. TUI Österreich spricht bereits über einen Preisnachlass von 5 % auf der Mittelstrecke. "Das macht natürlich Druck auf die Anbieter und das schlägt sich natürliche auf die Umsätze nieder", so Smeral.

Preisabschläge im Städtetourismus

Vor allem im Städtetourismus sind jetzt schon massive Preisabschläge spürbar. Während heuer die Zimmerpreise nachgegeben hätten, dürften 2010 die gesamten "Packages" billiger werden. "Das wirkt sich dann breiter aus." Die Leute wissen, dass es Überkapazitäten gibt und warten mit ihren Buchungen möglichst lange auf den günstigsten Preis. "Das ist eine Spirale, die da in Gang kommt", befürchtet Smeral.

Über Weihnachten zieht es viele Österreicher in wärmere Gefilde. Über die Feiertage hätten sie "klassisch sehr gut gebucht", sagte der Vorstand des größten heimischen Tourismuskonzerns Verkehrsbüro Group, Martin Bachlechner. Seit vier Wochen werde das Buchungsaufkommen wöchentlich besser. "Wir haben bei den Buchungen mit Abreise ab 1. Jänner mit einem Umsatzminus von 10-15 % angefangen und sind nun schon mit 1-2 % im Plus", so der Touristiker.

Der Renner seien heuer die Malediven und Mauritius - Destinationen, die wie immer langfristig gebucht würden. Kurzentschlossene reisen eher nach Ägypten oder Dubai. "Dorthin kann man jeden Tag fliegen." 2009 wird das Verkehrsbüro voraussichtlich mit einem Umsatzrückgang von knapp unter 9 % gegenüber dem Vorjahr abschließen. 2010 soll besser und auf jeden Fall positiv werden.

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