"Verhöhnung der Steuerzahler"

Wirbel um AUA-Millionen-Boni: Hofer fordert Verzicht

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Nach Finanzminister Blümel übt nun auch FPÖ-Chef Norbert Hofer massive Kritik an den Boni-Zahlungen für AUA-Manager.

Die Boni-Zahlungen an das AUA-Management im Gesamtvolumen von 2,9 Mio. Euro heuer im Juli, mitten in der Coronakrise, stoßen auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sauer auf. "Diese Vorgangsweise ist für mich unverständlich", teilte er Dienstagnachmittag der APA mit. "Auch wenn die aktuelle Thematik das Jahr 2019 betrifft, lässt diese Handlungsweise jede Sensibilität vermissen", setzte er nach. "Ich erwarte, dass der Vorstand (der AUA, Anm.) seiner Verantwortung gerecht wird, eine Lösung dafür findet und darüber hinaus, dass die ausständigen Erstattungen der Ticketpreise durch die AUA umgehend erledigt werden", so der Finanzminister weiters.

Auch FPÖ-Chef und Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer kritisiert die Auszahlungen. Er forderte einen sofortigen Verzicht. "Wenn die deutsche Airline 450 Millionen Euro an Staatshilfen erhält und über 1.000 Stellen streicht, dann ist die Auszahlung von insgesamt fast drei Millionen Euro an Sonderzahlungen für die AUA-Führungskräfte eine Verhöhnung der österreichischen Steuerzahler sowie der Mitarbeiter“, kritisiert Hofer.

"Wir haben ein sehr gutes Paket geschnürt, um Arbeitsplätze zu sichern und dem Standort eine Perspektive zu geben", sagte er mit Blick auf die zugesagten Staatshilfen im Volumen von 450 Mio. Euro und das staatlich geförderte Kurzarbeitsmodell, das auch die AUA nutzt. Für das laufende Geschäftsjahr sei in der Richtlinie ausgeschlossen, dass Staatshilfen für Boni, Ausschüttungen oder dergleichen verwendet würden.

Hofer hingegen verweist darauf, dass solche Bonuszahlungen nicht möglich gewesen wären, wenn sich die Republik im Gegenzug zu den Staatshilfen im Ausmaß einer Sperrminorität an der AUA beteiligt hätte, so wie das die FPÖ immer gefordert hat. „Leider hat sich die türkis-grüne Bundesregierung von der deutschen Lufthansa nach allen Regeln der Kunst über den Tisch ziehen lassen“, so der FPÖ-Chef.


 

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