Österreich hat mit seinen Konjunkturpaketen und der letzten Steuerreform umfangreichere Wirtschaftsimpulse gesetzt als andere Länder. Insgesamt geben die öffentlichen Haushalte laut Wifo insgesamt 11,9 Mrd. Euro zur Konjunkturstabilisierung aus. Dies entspricht 4,2 Prozent des BIP des Jahres 2008. Heuer und 2010 wird der Konjunktureinbruch dadurch kumuliert um 2,1 Prozent des realen BIP gedämpft.
Knapp die Hälfte dieses Effektes entsteht durch die Konjunkturpakete des Bundes und die Steuerreform. Weitere 0,4 Prozentpunkte sind demnach auf Maßnahmen der Bundesländer (Infrastrukturinvestitionen und Transfers) zurückzuführen, 0,8 Prozentpunkte auf Konjunkturpakete der wichtigsten Handelspartner Österreichs. Bezogen auf das nominelle Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Jahres 2008 entspricht die Summe der beiden Konjunkturpakete und der Steuerreform 3,5 Prozent, davon die vorgezogene Steuerreform 2,1 Prozent.
Auch für den Arbeitsmarkt sind die Konjunktur-Stimuli positiv: 2009 sichern die nationalen und internationalen Maßnahmen in Österreich 23.500 Personen die Beschäftigung und 2010 dann kumuliert 41.500 Personen. Damit wird die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten erhöht und der Anstieg der Arbeitslosenquote im kommenden Jahr um 0,7 Prozentpunkte gedämpft. Die Inflation beschleunige sich mäßig, ausgehend von sehr niedrigem Niveau.
Daneben sind noch weitere Beschäftigungseffekte denkbar, die mit den angewendeten Modellen gar nicht abgebildet werden können, betont die Wifo-Studie. Dies gelte etwa für die Einführung des verpflichtenden letzten Kindergartenjahres zusammen mit der von den meisten Bundesländern beabsichtigten bzw. bereits eingeführten kostenlosen Betreuung anderer Altersgruppen. Zudem sei auch die Ausweitung der Kurzarbeit ein Instrument zur Beschäftigungssicherung.