Obwohl in Libyen die politische Lage immer instabiler wird, produziert die OMV dort unvermindert weiter. "Vorgestern habe ich mit unserem General Manager dort telefoniert", sagte ein OMV-Sprecher am Donnerstag zur APA, "und die Produktion war aufrecht". Auch an der geplanten Jahresproduktion von 300.000 Barrel halte man weiter fest, sagte der Sprecher.
"Wir sind im Westen des Landes, da ist es noch wesentlich sicherer." Dennoch sei man in Libyen nur mit dem Personal vertreten, das "absolut notwendig" sei, nämlich mit rund 30 Leuten, davon mehr als 20 Einheimische. "Es ist heute genauso ein hoher Sicherheitsstandard wie gestern." Der Produktionsausfall in den zwei Wochen Ende August bis Mitte Dezember beziffert die OMV mit etwa 0,5 Prozent der angepeilten Jahresproduktion von 300.000 Barrel - ein Wert, der keine exakte Vorgabe sei sondern ein "Zielkorridor".
Verärgert zeigt man sich bei der OMV über mediale Querschüsse bei den Gaspreis-Verhandlungen mit dem russischen Gazprom-Konzern. Von einer Drohung mit dem Schiedsgericht in Richtung Moskau könne keine Rede sein - vielmehr gehe man davon aus, sich mit den Russen noch vor Jahresende auf eine Senkung der Gaspreise einigen zu können. "Bei Statoil sind wir etwas voraus, aber auch nicht so weit, dass wir es schon bekannt geben können", sagte OMV-Chef Roiss.