Zu 24,9 Prozent

Pfeiffer steigt bei Zielpunkt ein

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Die Lebensmittelkette kämpft um mehr Gewicht am heimischen Markt.

Der Großhändler Pfeiffer steigt zu 24,9 Prozent bei der Lebensmittelkette Zielpunkt ein, gaben die Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Eine Anmeldung bei der Kartellbehörde zur Prüfung und Genehmigung des Deals sei erfolgt. In der Branche war eine Form der Zusammenarbeit erwartet worden. Bevor Zielpunkt-Chef Jan Satek die Kette Anfang des Jahres von dem Finanzinvestor BluO im Zuge eines Management Buy-out übernahm, war Pfeiffer immer wieder als potenzieller Zielpunkt-Käufer genannt worden.

Großhändler
Pfeiffer betreibt 113 Unimarkt-Supermärkte und bedient 300 Nah&Frisch-Kaufleute sowie weitere 190 Nahversorger als Großhändler. Die Unternehmensgruppe Pfeiffer erwirtschaftete 2011 einen Umsatz von 732 Mio. Euro, Zielpunkt machte in diesem Zeitraum mit seinen rund 300 Filialen einen Umsatz von 540 Mio. Euro.

 Der Anteilsverkauf von Zielpunkt an Pfeiffer werde zu Synergien in Logistik und Einkauf führen, heißt es in der Mitteilung. Vor allem in der Belieferung der Filialen erwarten sich beide Unternehmen Einsparungen. In der operativen Führung bleiben beide Unternehmen eigenständig, wird betont.

Zielpunkt ist wie Pfeiffer Mitglied im Einkaufsverbund Markant und übernimmt dessen Eigenmarke "Jeden Tag". Auch die von Pfeiffer entwickelte Bio-Linie "natürlich für uns" ist bei Zielpunkt zu haben. Die Kooperation zwischen dem Großhändler und Zielpunkt bringt größeres Gewicht am Markt, den sich Rewe, Spar und Hofer zu über 80 Prozent teilen. Zielpunkt kommt auf vergleichbar magere 3,2 Prozent Marktanteil.

Stärkung der Position
"Für Zielpunkt bedeutet die Verschränkung mit Pfeiffer in erster Linie eine Stärkung der Position im österreichischen Lebensmittelhandel", meint Zielpunkt-Chef Satek. Der gebürtige Tscheche war beim deutsch-luxemburgischen Finanzinvestor BluO für die Sanierung der Kette verantwortlich und hätte eigentlich helfen sollen, sie nach erfolgreicher Sanierung weiterzuverkaufen. Stattdessen kaufte er sie selbst. Nach eigenen Angaben steckte er einen siebenstelligen Betrag aus seinem Privatvermögen in den Supermarkt.

Im Aufsichtsrat von Zielpunkt sitzt die ehemalige ÖVP-Politikerin Maria Rauch-Kallat. Den Vorsitz hat Martina Dobringer inne, die lange Vorstand des Kreditversicherers Coface Austria war.

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