Die Aufarbeitung der Vorgänge vor Gericht wirkt seit Jahren vor allem lähmend. Eine erste Zwischenbilanz spricht für Porsche.
Die kleine Sportwagenschmiede Porsche versuchte vor rund fünf Jahren mit ihrem Versuch spektakulär scheiterte, den Riesen VW mit ausgeklügelten Geldgeschäften zu schlucken. Es geht um Milliarden, um moderne Hebel der Kapitalmacht, um die PS-Dynastie Porsche/Piëch hinter dem größten Industriekonzern hierzulande - und es geht um Investorenschicksale.
Ein großer Name in dem juristischen Strudel ist etwa Adolf Merckle. Er verspekulierte sich während des Übernahmeversuchs mit VW-Aktien, und aus seinem Firmenreich stammt nun eine der Klagen.
Der Anwalt und Kapitalmarktrechtler Franz Braun legte sein Mandat in zwei Fällen "aus persönlichen Gründen" nieder. Nun muss sich ein neuer Kollege einarbeiten in die Aktenzeichen 5 O 2077/11 und 5 O 3086/11 mit Schadenersatzforderungen von rund 1,8 Mrd. Euro und 351 Mio. Euro. Neuer Termin: 10. Dezember.
Ganz ähnlich läuft es beim Milliardenfall am Landgericht Hannover: Der Juni-Termin wurde auf Wunsch der Kläger auf Herbst verschoben. Dabei ist ohnehin klar: Die PSE betonte von Anfang an: Ein Vergleich komme nicht infrage. Es ist daher absehbar, dass die Fälle in höhere Instanzen wandern werden. Die Frage nach dem Grat zwischen Erfolg und Misserfolg, Triumph und Scheitern, Legalität und Illegalität - sie dürfte im Marathon um die Porsche-Prozesse wohl noch Jahre anhalten.