Porsche-Übernahme droht am Fiskus zu scheitern

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Die Übernahme von Porsche durch Volkswagen könnte noch an den Finanzbehörden scheitern. Denn bei dem Geschäft drohen mögliche Steuerzahlungen von bis zu 3 Mrd. Euro, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Nach Angaben aus Porsche-Kreisen versucht VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch nun, durch die Gründung neuer Gesellschaften die drohende Steuerbelastung zu vermeiden.

Kurz vor den entscheidenden Aufsichtsratssitzungen bei VW und Porsche am Donnerstag (23. Juli) nehmen die geplanten Strukturen in einem künftigen gemeinsamen Großkonzern Kontur an. Nach einer monatelangen Übernahmeschlacht hat sich der mächtige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech offenbar durchgesetzt: VW soll das Sportwagengeschäft in zwei Schritten komplett übernehmen, Porsche als zehnte Marke eigenständig weitergeführt werden.

Laut dpa soll zwar das Thema auf der Porsche-Aufsichtsratssitzung am Donnerstag nicht abschließend verhandelt werden. Eine Entscheidung könnte dann aber auf einer weiteren Sitzung des Kontrollgremiums Ende Juli fallen.

Darauf hätten sich die Eigentümerfamilien Porsche und Piech verständigt. Am Ende des Verschmelzungsprozesses dürfte auch für den bisherigen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking kein Platz mehr sein. Bereits am Freitag (17. Juli) berichteten Medien übereinstimmend, dass Produktionsvorstand Michael Macht Wiedeking beerben wird. Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche ließ das dementieren.

Vorerst Übernahme von 49,9 Prozent

Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kaufen die Wolfsburger zuerst 49,9 Prozent der Porsche AG und später die restlichen Anteile. Die Porsche-Holding, unter deren Dach der Sportwagenbauer und auch die Mehrheitsanteile an VW stehen, soll für die Aktiengesellschaft 8 Mrd. Euro erhalten und damit ihre Schulden größtenteils tilgen können. Dem Blatt zufolge könnte VW sogar das Salzburger Autohandelsunternehmen der Eigentümerfamilien übernehmen, das neben Porsche die Marken des VW-Konzerns im Portfolio hat.

Im Gegenzug würden die Familien Porsche und Piech 50 Prozent eines vereinigten VW-Porsche-Konzerns erhalten. Niedersachsen soll auch künftig mit 20 Prozent beteiligt sein und das Emirat Katar mit einem Paket zwischen 14,9 und 19,9 Prozent, wie der "Spiegel" schreibt. Ein Porsche-Sprecher in Stuttgart lehnte einen Kommentar ab.

Sollten die Pläne umgesetzt werden, hätten sich Piech und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff im Machtkampf mit Porsche durchgesetzt. Wulff verteidigte sein starkes Engagement als Standortpolitik. "Es geht um unsere Beschäftigten, unsere Steuereinnahmen", sagte der CDU-Politiker der "Wirtschaftswoche" laut Vorabmeldung. "Niedersachsen ist meine Aufgabe, da bin ich quasi der Vorstandsvorsitzende." Wulff sitzt für sein Land auch im VW-Aufsichtsrat.

Porsche wollte VW eigentlich komplett übernehmen, überhob sich dabei finanziell und ist jetzt verschuldet. Auch die niedersächsische Staatskanzlei ließ die Vorgänge unkommentiert und verwies auf Aufsichtsratssitzungen am Donnerstag. VW war zunächst zu erreichen.

Porsche-Mitarbeiter rufen zum Widerstand auf

Porsche-Mitarbeiter machen unterdessen mobil. Betriebsratschef Uwe Hück kündigte in Interviews massiven Widerstand der Belegschaft an. "Eine Übernahme durch VW würde die 11.000 Arbeitsplätze bei Porsche gefährden und einzig dazu dienen, den Traum von Herrn Piech zu erfüllen", sagte Hück, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef bei Porsche ist. Hück kündigte denn auch massiven Widerstand der Porsche- Belegschaft gegen die Integration des Sportwagenbauers als zehnte Marke in den Wolfsburger Konzern an. "Die Porsche-Mitarbeiter haben in den vergangenen 14 Jahren galaktische Gewinne erzielt und werden jetzt auch galaktisch um die Eigenständigkeit von Porsche kämpfen."

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