Auch Wohnung von Tschechien-Chef Feix war Ziel der Hausdurchsuchungen.
Die tschechische Polizei verdächtigt den Generaldirektor von Kapsch TrafficCom in Tschechien, Karel Feix, und den Leiter der tschechischen Wettbewerbsbehörde UOHS, Petr Rafaj, der Korruption. Das berichteten tschechische Medien, nachdem heute (Donnerstag) Früh die Büroräumlichkeiten von Kapsch und die Wohnung von Feix von der Polizei durchsucht wurden.
Der österreichische Mautsystem-Anbieter Kapsch TrafficCom hat die Razzia gegenüber der APA bestätigt. "Wir haben zu momentanen Zeitpunkt keine offizielle Information darüber, was uns, Karel Feix oder dem Kapsch-Management angelastet wird", sagte Kapsch-Sprecher Alf Netek zur APA. "Herr Feix kooperiert mit den Behörden. Auch wir sind an einer Aufklärung der Sache interessiert."
Das tschechische Nachrichtenportal "Novinky.cz" berief sich in seinem Bericht auf den Durchsuchungsbefehl, der den Hausdurchsuchungen zugrunde lag.
Schmiergeld, Bestechung und Amtsmissbrauch
Laut den Ermittlern bestehe der Verdacht auf Annahme von Schmiergeld sowie Bestechung und Amtsmissbrauch im Zusammenhang mit der Ausschreibung für den weiteren Betrieb des Lkw-Mautsystems in Tschechien, berichtete "Novinky.cz".
Durchsucht wurden demnach nicht nur die Kapsch-Büros und die Wohnung von Feix, sondern auch die UOHS-Zentrale in Brünn, das Amtsgebäude des Stadtbezirkes Brünn-Mitte und die Wohnung des Klubobmanns der Regierungspartei ANO und Vizechef des Abgeordnetenhauses, Jaroslav Faltynek, im mittelmährischen Prostejov.