Software-Riese

SAP wächst wieder: Mehr Lizenzen

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Der weltgrößte Unternehmenssoftware-Hersteller hat die Absatzkrise hinter sich gelassen. Nach der Talfahrt des vergangenen Jahres verkaufte das Unternehmen in den ersten 3 Monaten 2010 wieder mehr Software-Lizenzen und sicherte sich damit künftige Wartungserlöse.

Von Jänner bis März kauften die mittlerweile 97.000 Firmenkunden bei SAP für 464 Mio. Euro Software zur Buchhaltung, Produktionssteuerung oder Kundenbetreuung, das sind 11 % mehr als vor Jahresfrist, "SAP ist zu Wachstum zurückgekehrt", zog Finanzvorstand Werner Brandt am Mittwoch in Walldorf bei Heidelberg Bilanz.

Die Kunden wendeten sich in allen Regionen wieder verstärkt SAP zu und investierten in neue Software. 2009 hatte das erfolgsverwöhnte Unternehmen im Zuge der Talfahrt der Konjunktur Federn lassen müssen, das Lizenz- und Wartungsgeschäft war um fünf Prozent gesunken.

Im Auftaktquartal verdoppelte SAP den Gewinn nach Steuern nahezu auf 387 Mio. Euro und profitierte dabei von seinem jüngsten Sparkurs, der auch einen Stellenabbau umfasste. Mit den Geschäftszahlen übertraf der Konzern die Erwartungen der Börse.

"Die Belebung des Lizenz-Geschäfts macht uns zuversichtlich, dass die Software-Nachfrage wieder anzieht", urteilte die DZ Bank. Auch bei den Rivalen Oracle, IBM und Microsoft haben die Geschäfte nach dem Abschwung durch die Wirtschafts- und Finanzkrise zuletzt wieder angezogen.

Der jüngste Führungswechsel bei SAP und die anschließende Reorganisation verschlang allerdings viel Geld: Für Abfindungen wurden im ersten Vierteljahr 27 Mio. Euro fällig. Anfang Februar war Vorstandschef Leo Apotheker gegangen, Aufsichtsratschef und SAP-Mitgründer Hasso Plattner installierte wieder eine Doppelspitze. Seitdem führen der Däne Jim Hagemann Snabe und der Amerikaner Bill McDermott SAP. Nach Apothekers Abgang kehrten weitere Topmanager dem Unternehmen den Rücken.

Das neue Führungsduo bekräftigte am Mittwoch die nach von Apotheker im Jänner abgegebene Geschäftsprognose: Die Software- und Wartungserlöse sollen 2010 um 4-8 % zulegen, Währungseinflüsse sollen dabei nicht berücksichtigt werden.

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