Studie belegt

Schengen-Aus könnte Österreich 43 Milliarden kosten

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Das Einführen von permanenten Grenzkontrollen könnte uns tief in die Tasche greifen lassen.

Das Ende von Schengen, also die Wiedereinführung innereuropäischer Grenzkontrollen, würde Österreich laut einer Studie der deutschen Prognos AG bis zu 43,2 Mrd. Euro kosten. Um diesen Betrag würde das Brutto-Inlandsprodukt geringer ausfallen, kumuliert bis zum Jahr 2025. In einem optimistischeren Szenario würden die herabgefallenen Grenzbalken in dem Zeitraum "nur" 14,2 Mrd. Euro ausmachen.

Für die Studie wurden zwei Szenarien errechnet: In einem optimistischen Szenario steigen die Preise für aus dem europäischen Ausland importierte Güter um lediglich ein Prozent. In der pessimistischen Variante beträgt der Preisanstieg drei Prozent.

Im optimistischen Szenario wird für Österreich ein jährliches Minus vom Basis-BIP-Wachstum von -0,05 Prozentpunkten errechnet, der kumulierte Effekt auf die Wirtschaftsleistung liegt bei 14,2 Mrd. Euro. Im pessimistischen Szenario beträgt der jährliche Wachstumverlust gegenüber dem Referenz-Szenario schon -0,14 Prozentpunkte, der kumulierte BIP-Effekt (bis 2025) läge bei 43,2 Mrd. Euro.

Die Studie der Prognos AG wurde im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt. Österreich wäre laut der Studie unter den besonders betroffenen Ländern, zu denen auch Großbritannien und Frankreich gehörten. In Osteuropa würde insbesondere Polen deutliche Folgen für die Wirtschaft durch die Grenzkontrollen zu spüren bekommen. Auch auf die beiden größten außereuropäische Volkswirtschaften, die USA und China, hätte eine Wiedereinführung von Personenkontrollen an den EU-Binnengrenzen indirekte, aber spürbare Auswirkungen. Bei einem Anstieg der Importpreise um drei Prozent lägen die kumulierten Wachstumseinbußen in beiden Ländern bei rund 280 Milliarden Euro.
 

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