OECD warnt

Schulden der Industriestaaten immer höher

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Die Staatsschuldenquoten werden im OECD-Raum weiter steigen und 2011 im Durchschnitt knapp 100 Prozent des BIP erreichen.

Die Industriestaaten werden in den nächsten Jahren mit einer steigenden Staatsschuld kämpfen, warnt die OECD in ihrem jüngsten Bericht. Die Staatsschuldenquoten werden im OECD-Raum weiter steigen und 2011 im Durchschnitt knapp 100 % des BIP erreichen, womit sie um nahezu 30 Prozentpunkte über dem Niveau von 2007 liegen.

77,4% in Österreich
Für Österreich erwartet die OECD, dass die Staatsverschuldung von 62,2 % des BIP im Vor-Krisenjahr 2007 bis zum Jahr 2011 auf 77,4 % ansteigt. Spitzenreiter ist Japan mit einem für 2011 projizierten Niveau von 205 %.

Mit großem Abstand folgen Griechenland, wo der Staat 2011 mit 139 % des BIP verschuldet sein werde, und Italien mit einem projizierten Schuldenstand von 135 % des BIP. Island mit 129 % findet sich noch in der Spitzengruppe.

In Spanien hingegen werde der Schuldenstand 2011 mit 78 % des BIP sogar noch unter jenem von Deutschland liegen, für das 84 % erwartet werden. Nach den Maastricht-Kriterien für die Staaten der Euro-Zone sollte die Verschuldung des Gesamtstaates eigentlich 60 % des BIP nicht überschreiten.

Erholung
Wenn die Erholung dann 2011 auf der Basis der derzeitigen Vorhersagen an Schwung gewonnen habe, seien angesichts der schwachen Verfassung der öffentlichen Finanzen in den meisten Ländern Konsolidierungsmaßnahmen erforderlich.

Die Haushaltskonsolidierung solle also im Allgemeinen im Jahr 2011 einsetzen, empfiehlt die OECD: Vor dem Hintergrund der gedämpften Erholung und der diesbezüglichen Unsicherheitsfaktoren sei der projizierte neutrale finanzpolitische Kurs in den meisten Ländern heuer angemessen.

Hingegen sollte in jenen Ländern, in denen sich die Anzeichen für eine über den Erwartungen liegende dynamische Erholung mehren (Kanada, Korea und Norwegen), der vorhandene Spielraum vielleicht genutzt werden, um den Beginn der Haushaltskonsolidierung in das Jahr 2010 vorzuziehen. Länder, die Gefahr laufen, das Vertrauen der Finanzmärkte zu verlieren, müssen ihre Staatsfinanzen ebenfalls rascher stärken.

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