Das Hickhack um die Schuldenkrise verleidet europäischen Investoren die Lust an börsennotierten Indexfonds (ETFs) auf ihren Heimatmarkt. Von den zehn in Europa gelisteten ETFs, die zwischen Anfang Jänner und Ende Mai die stärksten Mittelabflüsse verbuchten, bezogen sich neun auf den europäischen Aktien- beziehungsweise Anleihenmarkt, das zeigt ein Branchenbericht des ETF-Anbieters State Street Global Advisors.
Auch Fonds auf den deutschen Leitindex Dax standen auf den Verkaufslisten. 2011 hatten sie als sicherer Hafen noch hohe Zuflüsse verbucht, während der Ausverkauf in Bezug auf die übrigen Europa-ETFs bereits eingesetzt hatte. Die Abflüsse aus europäischen Aktien- und Anleiheprodukten reflektiert das mangelnde Vertrauen der Investoren in die Region. Stattdessen waren 2012 bisher vor allem Schwellenländer-Aktienfonds gefragt, um von der dortigen Aufwertung der Lokalwährungen zu profitieren.