Am späten Mittwochabend hat die Schweiz angekündigt, ihre Anteile an der UBS abzustoßen. Am Donnerstag waren die über 332 Mio. Aktien der Großbank zu einem Preis von je 16.50 Franken platziert. Der Abschlag gegenüber dem Schlusskurs vom Vorabend beträgt damit 1,4 Prozent. Die Eidgenossenschaft löst somit durch den Verkauf der UBS-Anteile aus der Pflichtwandelanleihe, die sie im Herbst zur Rettung der Großbank gezeichnet hatte, 5,48 Mrd. Franken.
Dazu kommen noch Zinszahlungen, welche die UBS für das zur Verfügung gestellte Kapital zahlen muss. Diese Couponzahlung beläuft sich auf 1,8 Mrd. Franken. Alles in allem resultiert aus den Transaktionen, welche am 25. August durchgeführt werden, für den Bund ein Verkaufserlös von 7,2 Mrd. Franken, wie das Schweizer Finanzministerium (Eidgenössiches Finanzdepartement EFD) mitteilte.
Da der Bund via die Pflichtwandelanleihe 6 Mrd. Franken in die UBS eingeschossen hat, resultiert unter dem Strich ein Nettoerlös von 1,2 Mrd. Franken (791 Mio. Euro). Dies entspreche für den Investitionszeitraum von rund 8 Monaten einer Jahresrendite von 30 Prozent, hielt das EFD in seiner Mitteilung fest.
Platziert wurden die Aktien im Rahmen eines üblichen Bookbuilding-Verfahrens. Gemäß EFD wurde das Auftragsbuch für die UBS-Aktien mehrfach überzeichnet. Verkauft worden sind sie an institutionelle Investoren aus der Schweiz und anderen europäischen Ländern, aber auch an solche aus Nordamerika und dem arabischen Raum, wie Peter Siegenthaler, Direktor der Eidg. Finanzverwaltung, erklärte.
Der Eidgenossenschaft hat die UBS-Rettungsaktion also Geld in die Kassen gespült. Ob das Hilfspaket für die Großbank die Öffentlichkeit aber dennoch nichts kostet, bleibt offen. Denn neben dem Bund hat sich auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Rettungspaket für die UBS beteiligt.
Knapp 40 Mrd. Franken ausgelagert
Ob die von der SNB abgesicherte Zweckgesellschaft, in welche die UBS illiquide Wertpapiere auslagern konnte, zu Verlusten führen wird und wie hoch diese ausfallen könnten, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Insgesamt hat die SNB-Zweckgesellschaft von der UBS Aktiven in der Höhe von nicht ganz 40 Mrd. Franken übernommen.
Die politischen Parteien haben den Ausstieg des Bundes bei der UBS größtenteils positiv aufgenommen. Einzig die SP hat den Schritt als verfrüht kritisiert. SP-Präsident Christian Levrat sagte, die UBS stelle weiterhin ein Systemrisiko dar.
Für die SVP und die FDP dagegen stand ein rascher Ausstieg im Vordergrund. Der Bund habe richtig gehandelt, sagte FDP-Präsident Fulvio Pelli. Die Rettungsaktion bei der UBS sei beendet und es gebe daher keinen Grund mehr für eine Beteiligung des Bunds bei der UBS. Für CVP-Präsident Christophe Darbellay hätte der Bund die Resultate des Stress-Tests veröffentlicht müssen, um aufzuzeigen, wie stabil die Verfassung der UBS tatsächlich ist.