Konzern plant

Siemens will eigene Wasserkraftwerke

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Technologiekonzern will sich aus der Gemeinschaftsfirma mit Voith zum Bau konventioneller Wasserkraftwerke verabschieden.

Der Technologiekonzern Siemens will sich aus der Gemeinschaftsfirma mit der schwäbischen Voith zum Bau konventioneller Wasserkraftwerke verabschieden. Das Münchener Unternehmen plant, sich künftig verstärkt der eigenen Entwicklung von Gezeitenkraftwerken zuzuwenden, mit denen Energie aus dem Wechsel von Ebbe und Flut gewonnen wird, hieß es in Konzernkreisen. Auch das Magazin "Der Spiegel" hatte von den Trennungsabsichten berichtet. Siemens wollte sich dazu nicht äußern, Voith war zunächst nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Eine Milliarde Euro Umsatz

Siemens und Voith legten vor zehn Jahren ihr Wasserkraftgeschäft zusammen. Voith hält 65 Prozent, Siemens 35 Prozent an der Tochter, die im vergangenen Jahr Siemens aus ihrem Namen strich und sich seither Voith Hydro nennt. Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Heidenheim erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr mit 4.700 Mitarbeitern einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro und arbeitet auch an Turbinen zur Stromerzeugung aus Meeresströmungen.

Voith zufolge wird ein Drittel der weltweit aus Wasserkraft gewonnenen Energie mit Turbinen und Generatoren von Voith Hydro erzeugt. Der Markt für konventionelle Wasserenergie aus Binnengewässern und Stauseen gilt zumindest in Europa als weitgehend ausgeschöpft. Siemens hatte sich im Februar mit einem Zehntel am britischen Meeresturbinenspezialisten Marine Current Turbines beteiligt und das Unternehmen als "idealen Partner" bezeichnet.

Siemens setzt auf russische Rosatom

Siemens versucht sich derzeit auch aus seiner gemeinsamen Atomenergietochter mit der französischen Areva zu lösen und mit der russischen Rosatom ein neues Nuklear-Joint-Venture zu gründen. Die Franzosen sträuben sich allerdings bisher gegen die Pläne von Siemens-Chef Peter Löscher.

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